Menden. . 100.000 Euro will die Stadt für die Bühne ausgeben, auch der Turm der denkmalgeschützten Veranstaltungsstätte soll renoviert werden.

Vom Rockkonzert über das Schützenfest und die Karnevalsfeier bis zu Abi-Ehrung und Gesundheitsmesse: 104 Veranstaltungstage zählte die Wilhelmshöhe als zentraler Fest-Standort der Stadt im vergangenen Jahr. Mit Auf- und Abbautagen herrschte fast durchweg Betrieb in der denkmalgeschützten Schützenhalle am Schwitter Weg. Jetzt soll die veraltete Bühnentechnik erneuert werden – allerdings nicht so, dass sie künftig allen Anforderungen gerecht wird. Das wäre der Stadt, die jetzt 100.000 Euro in die Hand nehmen will, zu teuer, erklärt Betriebsleiter Thomas Höddinghaus.

Höhere Standards beziffert er mit „750.000 Euro und mehr“. Das wären zum Beispiel moderne LED-Scheinwerfer, eine eigene Tonanlage samt neuem Mischpult für Konzerte oder elektrische Hebe-Einrichtungen anstelle der heutigen Handkettenzüge.

Reaktion auf scharfe Kritik

Höddinghaus und sein Team hatten sich mit einem heimischen Veranstaltungsunternehmer beraten, der die Wilhelmshöhe bestens kenne: „Er bestätigte, dass die besondere Geometrie der Bühne entscheidende, grundsätzliche Nachteile aufweist, die zu hohem Aufwand und Kosten führen würden, wollte man das geforderte hohe Ausstattungsniveau erreichen.“

Damit bezieht sich Höddinghaus auf Wilfried Kickermann, der mit seiner Agentur viele Veranstaltungen auf die Höhe holt und Anfang Februar im Fachausschuss scharfe Kritik am aktuellen Zustand übte. Die sei zwar in der Sache nachvollziehbar, erklärt Höddinghaus. Doch aus finanziellen Gründen müsse es eine Grundausstattung tun, die bei Bedarf von außen ergänzt werden kann. „Oder bestünde bei Nutzern die Bereitschaft, für die Annehmlichkeit elektrischer Hebeeinrichtungen ein höheres Entgelt zu zahlen?“, fragt der Betriebsleiter.

Stadt hat 1968 die Pflicht zum Erhalt übernommen

Der Erbpachtvertrag der Stadt für die Wilhelmshöhe mit dem MBSV von 1604 läuft Ende 2021 nach dann 53 Jahren aus. Er regelt auch die Bewirtschaftung. Seit Monaten laufen Gespräche, ob die Stadt Pächterin bleibt oder nicht. In jedem Fall hat sie aber die Pflicht zum Erhalt – was jetzt insbesondere die Turmsanierung begründet.

Bleiben soll es bei der eingeschränkten Nutzung der Seminarräume im Obergeschoss. Fehlender Brandschutz setzt hier ein Limit von zwölf Teilnehmern. Ansonsten müssten Rettungstreppe, Aufzug und Sanierung her – für 300.000 Euro.

Zu sanieren sind dagegen der Turm (136.000 Euro), Lüftung (40.000) und die WC-Anlage im Foyer (112.000).

Der Ausschuss berät am Mittwoch ab 17 Uhr im Ratssaal.