Menden. . Am 30. April blüht die Innenstadt kulturell auf. Dann nämlich, wenn Musik und Bühnenprogramm zur Langen Nacht der Kulturen einladen.
Es wird größer und bunter: neue Programmpunkte stoßen zur Langen Nacht der Kulturen hinzu. Am 30. April ist es in der Mendener Innenstadt soweit.
Integrieren und sich gegenseitig bereichern lassen, kulturelle Vielfalt genießen, statt auszugrenzen. Das möchte die Lange Nacht der Kulturen, bei der der Plural im Namen so wichtig ist, und die streng genommen auch ein Abend und Nachmittag der Kulturen sein wird. All das, in einer mitreißenden Klangvielfalt ausgedrückt, ist auch das Transorient Orchestra. Unter dem musikalischen Tausendsassa Andreas Heuser aus Dortmund (Gitarrist und Violinist) haben sich Musiker – unter anderem aus Deutschland, der Türkei, Syrien, Iran und Tunesien – zusammengefunden, die alle im Ruhrgebiet zuhause sind.
Musikalisch ausgezeichnet
Instrumente, Gesänge und musikalische Traditionen haben sie aus den ihren Ländern mitgebracht und bringen es nun auf der Bühne spannend zusammen. Im Bühnenprogramm vor dem Alten Rataus wie auch für die gesamte Nacht der Kulturen wird der gut zweistündige Auftritt (ab 20 Uhr) ein absoluter Höhepunkt des Abends, da sind sich die Beteiligten und Planer aus Menden ganz sicher.
2017 bekamen die zwölf Musiker des Transorient Orchestra den WDR-Jazzpreis verliehen. Ihr Ruf eilt ihnen also weit hinaus. „Ich bin sehr gespannt. Ihre Musik macht sowohl ganz viel Spaß, ist aber auch im besten Sinne traditionell“, ist Musikschulleiter Holger Busemann schon voller Vorfreude. Ob Jazz- und Klassikhörer oder Fan von eingängigen, popigen Klängen: Alle sollen sie auf ihre Kosten kommen. Ansonsten liegt der Fokus größtenteils auf Akteuren aus Menden und der näheren Umgebung. Musiker, Tänzer und Feuerartisten – ihre Show bei Dunkelheit bildet nach 22 Uhr den Abschluss – geben sich auf der Open Air-Bühne die Klinke in die Hand. Ganz neu dabei sind in diesem Jahr heimische
Sprachenclubs, die Konversation in english, en français oder en español zeigen. Poenigeturm, das Museum und Schmarotzerhaus (hier wird jetzt eine „gute Stube“, die man nur an besonderen Tagen betreten dufte, gezeigt anstelle der Schumacherwerkstatt) öffnen ebenso ihre Pforten wie die Galerien in der Innenstadt mit ihren Ausstellungen.
Blickfang im Museum
Besonderer Blickfang im Museum, so Leiterin Jutta Törnig-Struck: die Aquarelle von Hermann-Josef Schnell. „Ich habe ihm erlaubt, sich im ganzen Gebäude auszutoben. Und das hat er ausgiebig genutzt“, sagt Törnig-Struck mit einem Lachen.
Ahnen- und Familienforschung
Die VHS ist sehr glücklich, für die Veranstaltung ein zentraleres Domizil mit dem Musikclub „Woanders“ gefunden zu haben. Vier gut halbstündige Angebote werden sich hier um die Themen Mystik und Mythen drehen. Passend zum Datum der Veranstaltung in der Walpurgisnacht.
Zum ersten Mal dabei sind auch die Kirchengemeinden. Kantor Christian Rose bietet in der Vincenzkirche einen musikalischen, meditativen Rundgang durch das Gotteshaus an. Die evangelische Gemeinde informiert über ihren Partnerschaftskreis Peru.
Natürlich ist auch die Bücherei mit Leben erfüllt. Internetlotsen, Ahnen- und Familienforschung, Integrationsarbeit des Märkischen Kreises zum Thema „Heimat in Progress“ sind hier weitere Themen neben dem Lesestoff in gedruckter und digitaler Form. Und auch der Teufelsturm, ein paar Meter abseits vom Epizentrums der Veranstaltung gelegen, wird sich lautstark Gehör verschaffen. Wenn in dem von innen illuminierten Turm zu den Führungen eingeladen ist, wird das durch einen lauten Fanfarenstoß weit nach Menden hinein schallen. Thomas Pätzold von der Mendener Bank, einem der Sponsoren, ist begeistert vom Programm: „Wer an dem Abend nur zum Tanz in den Mai geht, verpasst so einiges.“ Hinterher könne man da ja noch hin.
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