Menden/Balve. . „Der Steinbruch Hönnetal hat Zukunft!“ Lhoist/Rheinkalk GmbH investiert fast sieben Millionen Euro in riesige Bagger und Muldenkipper.

Es ist eine Szene wie im Actionfilm: Vor dem atemberaubenden Panorama des riesigen Steinbruchs Hönnetal am Lhoist-Kalkwerk in Oberrödinghausen stehen sechs gelbe Riesen Schulter an Schulter: vier Muldenkipper mit je 1200 PS, jeder fünf Meter hoch und fünfeinhalb breit. Dazwischen zwei Bagger, ebenfalls Ungetüme, die 20 Tonnen Gestein mühelos auf die Schaufel nehmen. 30 Liter Hubraum hat jedes dieser sechs Monster unter der Haube.

Um diesen Anblick zu schaffen, musste die Lhoist Germany Rheinkalk GmbH fast sieben Millionen Euro in die Hand nehmen. „Eine große Investition in den Standort Menden“, lobt Bürgermeister Martin Wächter die langjährige Verbundenheit zwischen Werk und Ort. Mehr als 190 Arbeitsplätze bietet Lhoist hier. Wächter spricht an diesem Mittwochmorgen als Ehrengast, ebenso wie Masatoshi Morishita, Europachef des Herstellers Komatsu. Begrüßt werden sie von Hönnetal-Werkleiter Dr. Zacharias Grote und Dr. Philipp Niemann, Vorstandschef Lhoist Deutschland.

Zur Inbetriebnahme mit Schleifchen: die sechs neuen Fahrzeugen im Lhoist-Steinbruch Asbeck. Foto: Stefan Arend
Zur Inbetriebnahme mit Schleifchen: die sechs neuen Fahrzeugen im Lhoist-Steinbruch Asbeck. Foto: Stefan Arend

Fast drei Millionen Tonnen des kalkhaltigen Gesteins holen sie hier pro Jahr heraus, beschreibt Grote. Daraus werden 800.000 Tonnen Kalk und 900.000 Tonnen Splitt. Unfassbare Mengen, doch Grote beschreibt, dass wirklich jeder Mensch im Alltag mit Kalk zu tun hat: „Jeder von Ihnen hat sich heute hoffentlich schon die Zähne geputzt, durch ein Glasfenster geblickt oder ist im Auto hergefahren. All das gäbe es ohne Kalk nicht.“

Runder Tisch mit Asbecker Bürgern

Damit der Nachschub nicht abreißt, macht sich die neue Flotte sofort nach der Einweihung an die Arbeit: Krachend befüllen die beiden Bagger die Kipper, binnen Minuten sind alle verstaubt. Jedes Kind, das Baufahrzeuge liebt, würde man jetzt hierher wünschen. Im September ist Tag der offenen Tür.

Von der Idee einer neuen Flotte, die Betriebsleiter Bernd Langenhorst vor gut zwei Jahren hatte, bis heute war es ein weiter Weg, resümiert Grote. Aber: „Der Steinbruch Hönnetal hat Zukunft!“, die Investition sei hier gut angelegt.

Jeder Drei-Meter-Reifen kostet 10.000 Euro

Jeder Muldenkipper wiegt 60 Tonnen und nimmt 100 Tonnen Gestein auf, 20 mehr als die ausgemusterten Vorgänger.

Trotzdem verbraucht jedes neue Fahrzeug 25 Prozent weniger Energie.

Ein Reifen ist fast drei Meter hoch – und kostet 10.000 Euro.

Noch mehr als 100 Jahre lang kann Kalk aus dem Hönnetal kommen, doch die genehmigten Abbauflächen reichen nur noch für zehn Jahre. Deshalb nimmt Lhoist eine Erweiterung in den Blick – hinterm See in Richtung Eisborn.

Werksleiter Grote stellte die Pläne noch am Abend dem Stadtrat in Balve vor. Er schlug dort vor, einen Runden Tisch zu bilden. Den Auftakt soll ein Gespräch in der Schützenhalle Eisborn bilden. Es findet statt am Dienstag, 9. April, ab 17 Uhr. Neben den Eisbornern sind auch alle Bürger aus der Asbeck ausdrücklich dorthin eingeladen.