Menden. . Die Polizei in Menden und dem Märkischen Kreis will weiter die Blitzerstandorte veröffentlichen. Der Innenminister setzt eher auf Überraschung.

Die heimische Polizei will ihre Geschwindigkeitskontrollen weiter offen kommunizieren – anders als vom Innenministerium in einer neuen „Fachstrategie“ angekündigt. Schon durch die Ankündigung der Kontrollen erhoffe man sich Abschreckung.

„Wir werden weiter wie bisher die Ankündigungen der Kontrollen veröffentlichen“, sagt Polizeisprecher Marcel Dilling. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung und den Städten im Kreis habe man im „Netzwerk Geschwindigkeit“ die Vereinbarung getroffen, offen mit den Kontrollen umzugehen. „Wir wollen den Flächendruck aufrecht erhalten.“ Autofahrern solle klar sein, dass sie jederzeit und überall mit Kontrollen rechnen müssen. Dazu trage die Veröffentlichung einen guten Teil bei.

Heute und am Freitag Kontrollen in Menden geplant

Die Polizei führt am heutigen Dienstag Geschwindigkeitskontrollen in der Mendener Innenstadt durch. Für Freitag sind Kontrollen in Bösperde und Schwitten geplant. Die Polizei misst Donnerstag in Balve. Dort finden am Freitag auch Kontrollen des Märkischen Kreises statt. Weitere Kontrollen kurzfristig!

Im Vordergrund stehe das Ziel, die Zahl der Toten und Schwerverletzten durch Geschwindigkeitsverstöße zu reduzieren. Überhöhte Geschwindigkeit gilt als Hauptursache für schwere Unfälle. Im Moment werde das Ziel am besten durch Transparenz erreicht. Was nicht heiße, dass die MK-Polizei krampfhaft daran festhalte: „Wenn das Konzept angepasst werden muss, um das Ziel zu erreichen, dann ist das auch in Ordnung.“

Argumente für beide Varianten

Dilling macht keinen Hehl daraus, dass auch er für beide Varianten nachvollziehbare Argumente sieht. Der Überraschungseffekt bei komplett unangekündigten Kontrollen sei selbstredend größer. Gleichzeitig sei die Abschreckungswirkung nicht so hoch, wenn die Kontrollen nicht so stark wahrgenommen werden wie angekündigte.

Polizeisprecher Marcel Dilling.
Polizeisprecher Marcel Dilling. © Martina Dinslage

Die heimische Polizei setzt auf eine Mischung aus Messfahrzeugen und mobilen Messstellen mit Laserpistolen. Bei den Messfahrzeugen sind die Überwachungsanlagen verbaut oder es werden transportable Blitzanlagen am Straßenrand aufgestellt. Der Geschwindigkeitsverstoß wird dabei zusammen mit einem Foto festgehalten. Der Temposünder erhält das Foto mit dem Bußgeldbescheid per Post nach Hause geschickt.

Laserpistolen auf jeder Wache

Gleichzeitig sind die Wachen mit „Laserpistolen“ ausgestattet, die auch von Polizisten im Streifendienst genutzt werden können. Wer damit „abgeschossen“ wird, wird in der Regel sofort angehalten und mit seinem Verstoß konfrontiert. Es ist unstrittig, dass diese Variante die größte Abschreckungswirkung hat. Deshalb drängt das Ministerium auch auf die „Kontrollen mit persönlicher Ansprache“.

Dafür müsste im Märkischen Kreis bei den Radarfahrzeugen das Personal aufgestockt werden. Letztlich sei man aber auch gerade mit der Mischung zufrieden, sagt Dilling. „Wir wollen den Flächendruck aufrecht erhalten.“ Um schwere Unfälle mit Verletzten und Toten zu verhindern gelte unverändert die Botschaft: „Halte Dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen.“

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