Menden. . Mendener Karnevalisten haben große Sorgen. Bei noch mehr Vorschriften sehen sie den großen Umzug in Gefahr.
Die Verantwortlichen der Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG) sorgen sich um die Zukunft des Straßenkarnevals. Es war mehr als eine Andeutung in der semi-öffentlichen närrischen Ratssitzung, als selbst die Zukunft des großen Tulpensonntagsumzugs in Menden infrage gestellt wurde. Die große Sorge: „Wenn es noch mehr Vorschriften gibt, die wir erfüllen müssen, fällt vielleicht auch mal der Zug ganz aus.“
MKG-Vorstand und -Präsidium schätzen sich zwar einerseits glücklich, dass so viele Helfer im Ehrenamt im Karneval engagiert sind. Anderseits sehen sie sich an der Grenze dessen, was sie noch auffangen können. MKG-Präsident Franz-Josef Edlerherr betonte am Dienstag auf WP-Anfrage: „Irgendwann ist einfach Schluss. Noch mehr Auflagen können wir nicht erfüllen.“ Immer mehr Gitter für Absperrungen, das Abriegeln der Einfallstraßen und die aus Sicherheitsgründen immer größer werdende Zahl von Zugbegleitern treiben die MKG an Grenzen. Franz-Josef Edlerherr: „Dabei sind wir ja sehr gut aufgestellt, weil es ganz viele Mitglieder gibt, die uns so großartig unterstützen.“
Landeplatz für Hubschrauber
Es ist keinesfalls eine Mendener Besonderheit, dass Klage über ein Zuviel an Regelungen geführt wird. Manfred Gies (MKG) war viele Jahre auch Mitglied im Präsidium des Bundes Westfälischer Karneval. Er bestätigt: „Es wird vielen Vereinen im Straßenkarneval mittlerweile sehr schwer gemacht.“ Noch gut könne er sich erinnern, dass eine Karnevalsgesellschaft im Sauerland aufgefordert worden war, den Landeplatz für einen Rettungshubschrauber vorzuhalten.
Vielfach sorgen wohlmeinende Gönner dafür, dass gewisse Belastungen abgefedert werden können. Franz-Josef Edlerherr: „Seit drei Jahren stellt uns und das Unternehmen Schäfer Lkw zur Verfügung, damit beim Zug die Straßen abgesperrt werden. Zu realen Marktpreisen könnten wir das gar nicht finanzieren.“
Positiv hingegen, so Edlerherr und seine Mitstreiter im Präsidium und Vorstand: „Wir haben eine sehr, sehr gute Session erlebt.“ Und daran möchte die MKG nur zu gern anknüpfen.