Menden. . Seit 17.20 Uhr am Freitagnachmittag regieren die Närrinnen und Narren in der Hönnestadt. Stadt auf den Ansturm der Karnevalisten vorbereitet.

Bürgermeister Martin Wächter hat sich trotz massiven Personenschutzes durch einen städtischen Mitarbeiter-Bautrupp kampflos ergeben müssen. Die Narren haben seit Weiberfastnacht, 17.20 Uhr, endgültig die Macht über die Stadt und die Schlüsselgewalt.

Statt unter Mendenern zu raufen, haben beide Seiten in Richtung Düsseldorf ausgeteilt und den Namen des Nordwall-Center-Investors ITG verballhornt: „Ist Tatsächlich Geschichte“, befand der städtische Bautrupp um den Beigeordneten Sebastian Arlt. „Ich Trinke Gern’“, wandte sich Manfred Gies, MKG-Aktivposten und Vizepräsident im Bundes Westfälischer Karneval, an die Festgemeinschaft im Rathausfoyer.

Dass Wächter den Jecken keine Schwierigkeiten bereiten würde, hatte er bereits mit seiner Kleidung angedeutet: Er trug die MKG-Senatoren-Tracht und gab auch gleich die Richtung für das weitere Geschehen vor: „Ich wünsche schöne Feiertage.“ Fürwahr: Im MKG-Karnevalszelt auf dem neuen Rathausplatz sollte es kurze Zeit später den ersten großen Ansturm geben.

Sicherheit hat Priorität

Rückblende: Wolfgang Lück, Leiter des Bürgermeisterbüros und Personalchef im Rathaus, war am Donnerstagmorgen eines der ersten Krawattenopfer der Närrinnen. Große Erleichterung hatte sich aber nicht nur bei ihm bereits vorher eingestellt. „Für den großen Karnevalsumzug und den Zeltkarneval am neuen Rathaus haben wir seitens der Ordnungsbehörde alles bestens vorbereitet und im Griff“, äußerte er sich gegenüber der WP.

© Tobias Schürmann

Wenn die Jecken an ihrem Feiertag Weiberfastnacht offiziell die Macht übernehmen, hat die Stadtverwaltung größtenteils ihre Vorbereitungen für die turbulentesten Tage im Jahreskreis abgeschlossen. Wolfgang Lück: „Unsererseits sind alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen.“ Auch die vielen zusätzlichen Hinweisschilder, die in der Innenstadt die verschiedenen Fluchtwege für den Fall der Fälle ausweisen, waren schon vom Baubetriebshof aufgestellt.

Verwaltungsmitarbeiter lobten ausdrücklich „die einmal mehr gute Zusammenarbeit mit der Mendener Karnevalsgellschaft Kornblumenblau.“ Im Idealfall werden die vielen Tausend Jecken im Straßen- und Zeltkarneval nicht einmal mitbekommen, was alles im Hintergrund für die Sicherheit geleistet worden ist. Gleichwohl gilt: „Wir folgen unseren bewährten Konzepten. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden in großer Zahl unterwegs sein“, so Wolfgang Lück mit Blick auf das weitere Geschehen. Denn allein am Tulpensonntag dürften – je nach Wetter – 30.000 bis 40.000 Zuschauer in die Innenstadt strömen, um sich den großen Zug anzuschauen. Tausende Jecken werden bis dahin bereits im Zelt gefeiert haben.

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