Menden. . Mendener Amateur Theater bringt Klassiker „Romeo und Julia“. Verfeindete Familien stellen sich der Liebe in den Weg.

Würde man die Menschen auf der Straße nach einem Theaterstück von Shakespeare fragen, die überwiegende Antwort wäre vermutlich Romeo & Julia. „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“. Auch dieses Zitat könnte die Mehrheit der Befragten dem englischen Dichter zuordnen. Die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia hat auch heute noch ihren Reiz. Und ist stilbildend für zahlreiche andere Geschichten geworden. Im Theater aus der Fabrik wird diese Geschichte neu erzählt, nach einer modernen Bearbeitung von Anke Ruge.

„Diese Liebesgeschichte hat immer ihren Reiz und bietet eine Vielzahl interessanter Rollen“ erklärt Katja Maikowski aus dem Regie-Team, warum dieses Stück ausgewählt worden ist. Dabei steht für die jungen Theatermacher nicht nur das kurzfristige Ziel der Aufführung im Vordergrund, sondern die langfristige Entwicklung der Darsteller. „Schauspielerische und persönliche Entwicklung, Mut zum freien Spiel und dabei sich selbst entdecken – auch dies sind Schwerpunkte für uns“, erläutert Daniel Kreisel die Ziele des Jugendtheaters.

Seiten gewechselt

Die Entwicklung gilt auch für die Regie: Mit Conrad Brinkmann und Kira Brenne sind zwei Darsteller auf die Seite der Regie gewechselt und sollen zukünftig Verantwortung für Inszenierung und Organisation übernehmen.

Das Stück hält sich an die klassische Geschichte. Anstatt der Fehde zwischen zwei verfeindeten Familien, wird es zum Streit von gang-ähnlichen jugendlichen Gruppen.

Während die Capulets weiterhin eine reiche, verwöhnte Truppe sind, wird aus den Montagues eine Bande von Jugendlichen aus einfacheren Verhältnissen. Inmitten dieses Streits stehen Romeo und Julia, die sich, trotz der Differenzen ihrer Freunde, auf eine ungewöhnliche und gefährliche Beziehung einlassen, die unausweichlich zum Verderben der beiden wird. Aus verstaubter Liebestragödie wird modernes Drama, das mit aktuellen Umgangsformen den Zugang erleichtert, ohne dabei dem Stück auch nur ein bisschen von seiner Kraft oder dem Publikum die Ergriffenheit zu rauben.