Menden. . SPD Menden will im Seniorentreff regelmäßige Aufklärung und einen Beauftragten installieren. Stadt und Polizei sollen das Konzept dafür entwerfen.

Es ist alle Tage wieder zu lesen, wie Senioren aufs Kreuz gelegt werden. Da ruft der „Enkel“ an, der schnell finanzielle Hilfe braucht. Da meldet sich die Polizei, die bei Einbrechern angeblich „Häuserlisten“ gefunden hat und jetzt anbietet, Schmuck und Geld „sicher zu verwahren“. Da braucht die „Gewinnspiel-Zentrale“ die Kontodaten, um das gewonnene Geld überweisen zu können.

Die Spielarten des „Enkeltricks“ sind vielfältig. Doch am Ende sind es Betrüger, die alte Menschen um ihr Erspartes bringen wollen. Und weil ihnen das trotz vieler Warnungen immer wieder gelingt, hat die Mendener SPD ein Aufklärungskonzept für ältere Bürger beantragt. Stadtverwaltung und Polizei sollen es gemeinsam entwerfen.

Mehr Menschen als bisher erreichen

Ziel soll es ein, mehr Menschen als bisher zu erreichen, um sie durch noch mehr Aufklärung besser zu schützen. Damit das regelmäßig geschehen kann, schlagen die Sozialdemokraten vor, den Seniorentreff als passenden Rahmen zu nutzen, wie Christian Feuring vom Ortsverein erklärt. Im Treff solle es eine regelmäßige Seniorenberatung zum Thema Enkeltrick und seinen Varianten geben.

Zusätzlich zu den Infoveranstaltungen soll laut SPD-Antrag ein Beauftragter in der Thematik geschult werden. Er könne regelmäßig weitere Aufklärungsgespräche führen. „Hier ist besonders darauf zu achten, möglichst viele Senioren zu erreichen, also auch diejenigen, die den Seniorentreff nicht regelmäßig besuchen“, ergänzt Feuring. Daher sei auch die enge Abstimmung mit dem ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten der Stadt wichtig.

Schmidt: Beratung braucht Räume

Das ist Bernd Schmidt, und den packt die kalte Wut, wenn er an diese besonders fiese Form von Kriminalität denkt: „Da wird die Freundlichkeit und Gutgläubigkeit der Älteren schamlos ausgenutzt.“ Die Täter wüssten, dass es Erspartes zu holen gibt, und dass alte Menschen oftmals einfacher zu überrumpeln sind als jüngere, weil sie im Umgang mit elektronischen Medien vielfach unbeholfener sind.

Vom druckfrischen SPD-Antrag wisse er indes noch nichts, sagte Schmidt. Und mit Vorträgen etwa des Iserlohner Kriminalkommissariats Vorbeugung vor größerem Publikum habe er sehr gute Erfahrungen gemacht. Zugleich sei gegen einen eigenen Beauftragten und regelmäßige Beratungsstunden nichts einzuwenden. „Dafür bräuchte man dann aber wieder einen Raum“, spielt Schmidt auf die Debatte um den Bürgersaal an, in dem der Seniorentreff sitzt.

Aus seiner Sicht wäre der jüngst von CDU und SPD abgelehnte Umbau des heutigen Gebäudes für den Treff „die beste Lösung“ gewesen.