Bösperde. . Mendens Politiker wollen Spielhallen verhindern, doch an der Holzener Straße sind sie machtlos: Der Abstand zur Spielhalle bei McDonald’s reicht.

Nein, der Appell eines jungen Eigentümers am Rednerpult im Ratssaal, den es angeblich an den Rand des Ruins gebracht hätte, falls er auf seinem Grundstück an der Holzener Straße keine Spielhalle ansiedeln dürfe, rührte im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss keinen Politiker zu Tränen. Dennoch einigte man sich schließlich darauf, die ungeliebte Nutzung, die viele spielsüchtige Menschen tatsächlich schon um ihre Existenz brachte, an dieser Stelle zuzulassen. Denn Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach hatte die Frage des SPD-Vizefraktionschefs und ehemaligen Verwaltungsrichters Friedhelm Peters nach juristischen Konsequenzen klipp und klar beantwortet: Vor Gericht würde die Stadt bei einem Nein, für das sich die CDU eingesetzt hatte, aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren.

Streit um Mindestabstand

Hintergrund: Einziges Pack-Ende der Stadt wäre die Unterschreitung des vorgeschriebenen Mindestabstands von 350 Metern zur nächsten Spielhalle um 17 Meter gewesen – allerdings nur in Luftlinie. Tatsächlich müsste man 537 Meter laufen, da der direkte Weg nicht möglich ist. Das hatte die Verwaltung genau nachgemessen. Somit hätten der Betreiber und sein Vermieter vor dem Kadi alle Chancen auf Erfolg gehabt. Planungsrechtlich ist eine Spielhalle als Ausnahme zudem grundsätzlich zulässig, städtebauliche Gründe gegen die Ansiedlung der Spielhalle in der ehemaligen Ausstellfläche bestanden ebenfalls nicht.

Glücklicher Eigentümer

So verließ am Ende ein glücklicher junger Mann einen Saal voller zähneknirschender Politiker.