Menden. . Die Bilanz ist ernüchternd: Das Second-Hand-Bekleidungsgeschäft „Kinderfloh“ in Menden-Lendringsen schließt. Online geht’s weiter.
Nach gut einem halben Jahr zieht Julia Schreyer die Reißleine. Am Montag öffnet sie ihr Geschäft „Kinderfloh“ zum letzten Mal. Dabei läuft der Verkauf von gebrauchter Kinderkleidung sehr gut – allerdings nur online, nicht im Geschäft vor Ort. Im WP-Gespräch zieht die 36-Jährige Bilanz.
Im August vergangenen Jahres öffnete die Mendenerin ihr Ladenlokal „Kinderfloh“ an der Lendringser Hauptstraße. Da hatte sie bereits viele Jahre Erfahrung im Handel mit Second-Hand-Kleidung.
Webshop wird Dienstag freigeschaltet
„Kinderfloh“-Inhaberin Julia Schreyer verkauft ab Dienstag in ihrem Webshop
www.kinderfloh-shop.de
weiter. Noch funktioniert der Link nicht, die Seite wird am Dienstag freigeschaltet.
Wer schon mal schauen will, wie die Seite aussieht, kann auf der Kinderfloh-Facebook-Seite schauen unter www.facebook.com/kinderflohmenden/
Liebevoll richtete sie das Geschäft ein – doch die Kunden blieben aus. „Es gibt zwar mittlerweile Stammkunden, aber die Laufkundschaft fehlt einfach“, resümiert Julia Schreyer. Online laufe das Geschäft weiterhin sehr gut, doch der Verkauf vor Ort rechne sich nicht. Am kommenden Montag, 18. Februar, öffnet sie die Türen ihres Ladenlokals deshalb zum letzten Mal. Bis Ende März räumt sie das Geschäft aus.
Bislang hat Julia Schreyer ihre Waren nicht nur im Geschäft, sondern auch über Internetplattformen wie Ebay, Ebay-Kleinanzeigen und Facebook angeboten. Das wird sie künftig nicht mehr tun: „Da habe ich alle Waren rausgenommen“, erklärt Julia Schreyer. Statt dessen baut sie derzeit ihre Homepage ( www.kinderfloh-shop.de ) auf, die am Dienstag, 19. Februar, freigeschaltet wird.
Falscher Standort?
Woran liegt es, dass der „Kinderfloh“ nach einem halben Jahr wieder schließen muss? „Menden ist generell ein bisschen tot, und da spielt es keine Rolle, ob das Geschäft in Lendringsen oder in Menden ist“, sagt Julia Schreyer. „Vielleicht habe ich für das Geschäft auch einfach den falschen Standort gewählt.“ Was wäre denn aus ihrer Sicht ein besserer Standort gewesen? „Vielleicht Neheim“, vermutet die Mendenerin.
Kids-Märkte und regionale Märkte
Weiterhin will Julia Schreyer ihre Waren auf Kids-Märkten und regionalen Märkten anbieten – ansonsten eben übers Internet. Online brummt das Geschäft. „Ich habe online deutlich mehr Verkäufe“, sagt Julia Schreyer. „Und es lohnt sich natürlich nicht, wenn ich alle Einnahmen in den Laden stecken muss.“ Ein bisschen Wehmut schwingt schon mit, wenn sie in den kommenden Wochen die Geschäftsräume ausräumen muss: „Da hab ich ja auch Geld reingesteckt, das ist schon traurig.“
Verkauf auf Kommission
Julia Schreyer verkauft die Second-Hand-Kleidung auf Kommission für Eltern, die die Kleidung ihrer Kinder ausgemustert haben. Das bleibt auch zukünftig so. Nur können Kunden dann zu verkaufende Kleidung nicht mehr im Ladenlokal abgeben, sondern – nach telefonischer Absprache – entweder bei ihr zu Hause oder sie schicken die Ware per Post zu ihr. Und welche Kinderkleidung läuft gebraucht besonders gut? „Wichtig ist ein guter Zustand – dann wird alles nachgefragt, ob Kik oder Tommy Hilfiger.“