Menden. . Sie ist Denkmal und Veranstaltungshalle zugleich: Die mehr als 100 Jahre alte Wilhelmshöhe hat weiter hohen Sanierungsbedarf – jetzt auch am Turm.

Der Turm der Wilhelmshöhe muss renoviert werden, die Lüftungsanlage der Pächterküche und die WC-Anlagen im Erdgeschoss ebenso. Die Turmsanierung soll 136.000 Euro kosten, die Küchenlüftung etwa 40.000 und die Toilettensanierung 112.000 Euro. Morgen entscheiden die Politiker im Fachausschuss darüber, ob Mendens gute Stube wieder in Schuss gebracht werden soll. Alle genannten Maßnahmen für rund 300.000 Euro sollen so auf den Weg gebracht werden, dass sie bis zum Ende übernächsten Jahres erledigt sind.

Dass der Sanierungsbedarf danach weiter anhält, hat das beauftragte Gutachterbüro Benning schon jetzt festgestellt. Mendens „alte Dame“ hat mehr als 100 Jahre auf dem Buckel, „mit altersbedingten Kostenaufwendungen“ sei „kontinuierlich zu rechnen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Zwar wurde das Gebäude 1985 grundlegend zu einem Kultur- und Begegnungszentrum aus- und umgebaut, es trage seitdem aber auch die „Handschrift“ dieser Maßnahme, die fast 35 Jahre zurückliegt.

Viele Bereiche schon unbenutzbar

Und: Gutachter Benning konzentriert sich schon nur auf die Räume im Erdgeschoss konzentriert, weil eine Nutzung der Seminarräume im 1. Obergeschoss in Ermangelung eines zweiten baulichen Rettungsweges nicht wirtschaftlich sei. Auch die Wohnung im 2. Obergeschoss wurde nicht detailliert untersucht, „weil auch hier eine Nutzung auszuschließen ist“. Das Kellergeschoss wurde ebenfalls nicht näher untersucht, weil hier vorrangig Lagerflächen vorhanden seien.

Verlängern Stadt und MBSV die Erbpacht?

Die Ergebnisse des Gutachters sind für die Politiker auch vor dem Hintergrund zu bewerten, dass am 31. Dezember 2021 nach 53 Jahren Laufzeit der Erbbaurechtsvertrag zwischen dem Mendener Bürger-Schützen-Verein von 1604 und der Stadt Menden ausläuft, der bis dahin die Bewirtschaftung der „Wilhelmshöhe“ regelt. Um über ein zukünftiges Engagement der Stadt Menden entscheiden zu können, ist unter anderem das Wissen über den baulichen Zustand der Liegenschaft erforderlich.

Die öffentliche Sitzung des Betriebsausschusses zur Wilhelmshöhe findet am Dienstag, 5. Februar, ab 17 Uhr im Ratssaal am Neumarkt statt.