Menden. . Der Mendener Niklas Niebiossa macht Werbung auf Instagram. Er postet regelmäßig Bilder, die bist zu 130.000 Follower erreichen.
„Eigentlich mag ich den Begriff Influencer nicht“, sagt Niklas Niebiossa. Denn influencen – zu deutsch beeinflussen – könne positiv wie negativ verstanden werden. Der Mendener veröffentlicht auf der Plattform Instagram Bilder und erreicht so rund 130.000 Menschen weltweit.
Veröffentlichungen fest vereinbart
2015 hat für Niklas Niebiossa alles angefangen. „Ein Freund hat mir die App in der Schule gezeigt und ich hab’ sie mir dann runter geladen“, sagt der 22-Jährige. Zunächst postet er nur ein paar Schnappschüsse. „Ich hab’ aber recht schnell mein Interesse an der Fotografie entdeckt.“ Rund ein Jahr nachdem er sich die App Instagram – eine Social Media Plattform zur Veröffentlichung von Bildern – herunterladen hatte, wirbt er erstmals für ein Unternehmen bei einer größeren Veranstaltung. Für FitBit, einen Hersteller von Fitnessuhren, ist er auf der Fibo. Auf der größten Fachmesse für Fitness weltweit wirbt er für die digitalen Uhren. „Ich wollte natürlich alles mitnehmen“, sagt Niebiossa.
Waren Influencer vor wenigen Jahren noch darauf angewiesen, dass Unternehmen sie aufgrund ihrer folgenden Nutzer anschrieben, gibt es inzwischen mehrere Agenturen, die zwischen Influencern und Firmen vermitteln. Denn die Werbung, die Unternehmen mit gezielt ins rechte Licht gerückten Produkten auf Bildern machen können, ist günstiger als einen Fernsehspot in Auftrag zu geben. Zudem wird so eine eher jüngere Zielgruppe erreicht. Wichtigstes Messinstrument: die Zahl der Follower. Niklas Niebiossa folgen 133.000 Menschen weltweit. Die meisten von ihnen kommen aus Deutschland und den USA; 60 Prozent sind Männer, 40 Prozent Frauen.
Influencer müssen Beiträge korrekt markieren
Mitte 2018 hat das Programm Instagram die Marke von weltweit einer Milliarde aktiver Nutzer geknackt.
Allein in Deutschland sind jeden Monat rund 15 Millionen Menschen auf Instagram aktiv.
Bilder mit Produkten müssen von Influencern inzwischen klar mit dem Zusatz „Werbung“ markiert werden, ansonsten drohen Abmahnungen.
Und weil Unternehmen ihn für seine Bilder bezahlen, müssen die auch entsprechend aussehen. „Meine Fotos mache ich in der Regel, wenn die Sonne unter geht. Da wird man auch mal komisch angeguckt.“ Denn es sei eher ungewöhnlich, als Mann in Köln, Düsseldorf oder Marokko zu posieren. Die Bilder müssen anschließend an fest vereinbarten Tagen und Uhrzeiten veröffentlicht werden. „Das ist alles eine Sache der Organisation“, sagt der 22-Jährige.
Kreativität statt Beeinflussung
Spezialisiert hat Niebiossa sich hauptsächlich auf Fitness, Lifestyle und Reisen. Entsprechend wählt er auch seine Aufträge aus, lehnt Produkte, von denen er nicht überzeugt ist, auch mal ab. Allerdings gebe es auch Influencer, die für Geld Produkte bewerben, die sie selbst niemals nutzen würden und ihren Followern etwas vorgaukeln würden. Niebiossa selbst wirbt unter anderem für Autos, Parfüme, Nahrungsergänzungsmittel oder Kleidung.
Seine einzelnen Bilder werden zwischen 5000 und 6000 Mal mit „gefällt mir“ markiert. Er steckt viel Arbeit in die Bearbeitung der Bilder. Entsprechend sieht er sich eher als kreativer Macher als als Beeinflusser. Schwierig sei allerdings, seine Follower regelmäßig mit neuen Inhalten zu versorgen und „zu beeindrucken“, wie er sagt. Eine Möglichkeit ist, sich mit anderen aus seiner Branche abzusprechen und Bilder an beliebten Örtlichkeiten aufzunehmen. „Menden ist natürlich eine andere Location als Marokko, wo ich vor kurzem war.“ Das Handy und die Kamera für das richtige Bild sind eben immer mit dabei.
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