Menden. . Unbekannte haben an der Mendener Moschee in der Grimmestraße randaliert. Der Staatsschutz ermittelt. DITIB-Zentrale will den Fall begutachten.

In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte ein Fenster zum Gebetsraum der Moschee an der Grimmestraße eingeworfen. Zudem sollen die Täter im Waschraum randaliert und Toilettenpapierrollen angezündet haben.

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Im Laufe der Woche soll eine Kommission aus der DITIB-Zentralmoschee nach Menden kommen, um sich den Fall anzusehen.

Einschüchterungsversuch möglich

Bis Freitagmitternacht seien Jugendliche aus der Gemeinde anwesend gewesen, berichtete Mehmet Ekinci, der sieben Jahre lang im Gemeinde-Vorstand war, im Gespräch mit der „Westfalenpost“. In den Stunden danach muss es zu der Tat gekommen sein. Als die ersten Gläubigen in der Früh gegen 6 Uhr zum Morgengebet kamen, sollen sie den Waschraum beschädigt und ein Fenster zum Gebetsraum eingeworfen vorgefunden haben, so Ekinci. Es sei zwar randaliert, aber nichts gestohlen worden.

Die Moschee an der Grimmestraße gibt es seit mehr als 30 Jahren.
Die Moschee an der Grimmestraße gibt es seit mehr als 30 Jahren. © Martina Dinslage

Ob es sich um eine Tat mit fremdenfeindlichem Hintergrund handele, muss jetzt der Staatsschutz ermitteln. „Wir haben es in der Gemeinde gemischt aufgenommen. Der Großteil ist ruhig geblieben. Aber ein paar Mitglieder haben Angst“, beschrieb Ekinci die Gemütslage seiner islamischen Gemeinde.

Ekinci selbst hielt mehrere Optionen für möglich: „Es könnten genauso gut besoffene Randalierer gewesen sein wie ein Einschüchterungsversuch. Wir wissen es auch noch nicht.“ Soweit er sich zurückerinnere, sei es aber das erste Mal seit dem Bestehen der Moschee zu solch einem Vorfall gekommen: „Wir leben seit 30 Jahren in Frieden mit den Nachbarn“, betonte Ekinci.

In den sozialen Netzwerken im Internet ging schnell das Gerücht von Brandstiftung um. Stefan Deitel von der Mendener Feuerwehr erklärte auf WP-Nachfrage: „Nein, wir sind nicht alarmiert worden.“

Mehmet Ekinci war sieben Jahr lang im Vorstand der islamischen Gemeinde Menden.
Mehmet Ekinci war sieben Jahr lang im Vorstand der islamischen Gemeinde Menden. © Marc Friedrich

Dennoch seien die Gerüchte zwar übertrieben, aber nicht komplett falsch, wie Ekinci berichtete: „Die Täter haben im Waschraum Toilettenpapierrollen angezündet.“

Wie die Unbekannten vorgegangen sind, konnte die Polizei am Sonntag noch nicht sagen. „Das Gebäude steht auf einem öffentlichen Hinterhof, der von jedem betreten werden kann“, sagte Polizist Thomas Biber. Er gab zu bedenken: „Das ist im Moment ein Einzelfall.“ Jörg Schlünder aus der Leitstelle der Kreispolizei bestätigte: „Gehäuft haben sich solche Fälle im Kreis nicht.“

Im Laufe dieser Woche soll es zu diesem Vorfall noch hohen Besuch bei der Mendener Gemeinde geben: „Die DITIB-Zentralmoschee“, sagte Ekinci, „wird auch zur Besichtigung kommen.