Menden. . Diesmal nicht nur offizielle Teilnehmer bei der Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof. Realschule will 2020 bei den Vorbereitungen helfen.

Die Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem jüdischen Friedhof in Menden am Sonntagmittag fand eine deutlich größere Resonanz als im vorigen Jahr. Bürgermeister und Kirchenvertreter sprachen mahnende Worte der Erinnerung.

Rückblende: Zur Kranzniederlegung an selber Stelle am 27. Januar 2018 waren lediglich Bürgermeister Martin Wächter, sein Büroleiter Wolfgang Lück und Pfarrer Jürgen Senkbeil erschienen. Damals waren lediglich Teilnehmer in offizieller Funktion erschienen – trotz öffentlicher Einladung zu der Gedenkveranstaltung. Für die Gedenkfeier an diesem Sonntag waren im Vorfeld noch einmal persönliche Einladungen ergangen. Die anscheinend Wirkung zeigten. So waren es fast 30 Personen, die sich am Sonntag zur Mittagsstunde zunächst am Eingangstor des jüdischen Friedhofs versammelten. Darunter auch einige Ratsmitglieder. „Ich freue mich, dass heute eine deutlich größere Gruppe gekommen ist als im letzten Jahr“, würdigte Bürgermeister Martin Wächter das gestiegene bürgerschaftliche Engagement.

Realschul-Zusage für 2020

Und er konnte für die Veranstaltung im nächsten Jahr außerdem mitteilen, dass sich Schülerinnen und Schüler der Mendener Realschule an der Vorbereitung beteiligen und die Gedenkfeier gestalten werden. Ähnlich wurde zuletzt ja auch beim Gedenken zum Volkstrauertag verfahren, um die junge Generation stärker in diese öffentlich oft kaum wahrgenommene Veranstaltung einzubinden. „Ich bin für die Zusage der Schule sehr dankbar“, so Wächter.

Der Bürgermeister erzählte weiter von Äußerungen von Außenministers Heiko Maas, der anlässlich dieses Tages das Sterben der allerletzten Zeitzeugen und Überlebenden, nicht nur von Auschwitz, und damit ein drohendes Verblassen der Erinnerung in den Blick genommen hatte.

Pfarrer Jürgen Senkbeil als Vertreter der katholischen Kirche nahm bei der Gedenkfeier die Gedenkstätte in Auschwitz selber in Blick, die an diesem Tag vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet und einigen Schülern aus dem Bundesland besucht wurde.

Anschließend betete der Seelsorger zusammen mit Dorothea Goudefroy und Frank Fiedler von der evangelischen Kirche in Menden für die letzten Überlebenden wie auch für die letzten noch lebenden Täter. Und auch darum, dass jeder Einzelne auch heute den Wert des Friedens zu schätzen weiß und sich für ihn einsetzt.