Menden. . Der Märkische Kreis meldet 31 Masernfälle in diesen Tagen. Vor allem Kinder und Schulen sind von der Krankheit betroffen.

Die Masern sind zurück im Märkischen Kreis: Dem Fachdienst Gesundheitsschutz und Umweltmedizin wurden schon 31 erkrankte Personen angezeigt.

Die Masern waren im Märkischen Kreis in den vergangenen Jahren kaum ein Thema. 2018 wurde kein einziger Fall bekannt. Jetzt ist die meldepflichtige Krankheit zurück. 31 an Masern erkrankte Personen sind dem Fachdienst Gesundheitsschutz und Umweltmedizin bekannt geworden. Alle Erkrankten hatten keinen wirksamen Impfschutz. In den vergangenen fünf Jahren waren es insgesamt nur elf. Bisher beschränken sich die Masernfälle auf die Städte Meinerzhagen (29) und Kierspe (2). Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten sind bisher nicht von einschränkenden Maßnahmen betroffen.

Kombinationsimpfungen

Wie der Fachdienst Gesundheitsschutz und Umweltmedizin mitteilt, ist der sinnvollste Schutz vor einer Ansteckung die Kontrolle und Ergänzung des eigenen Impfschutzes gegen Masern. Sollte die Erkrankung bereits durchlaufen worden sein, dann ist eine lebenslange Immunität gewährleistet. Der Impfschutz besteht aus zwei Kombinationsimpfungen Masern/Mumps/Röteln (MMR) und ggf. Varizellen im Abstand von mindestens vier Wochen.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt MMR-Impfungen nachzuholen.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt MMR-Impfungen nachzuholen. © Lars Fröhlich

Für nach 1970 geborene Erwachsene ohne durchlebte Masernerkrankung und ohne dokumentierte Impfung gilt die Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts, eine einzelne MMR-Impfung nachzuholen. Sollten Erkrankungen in einer Gemeinschaftseinrichtung auftreten, würden Kontaktpersonen ohne ausreichenden Impfschutz oder dokumentierter früherer Erkrankung für mindestens 14 Tage nach Kontakt zum Erkrankten ausgeschlossen oder einem Tätigkeitsverbot unterliegen. Gleiches gilt für die Kontaktpersonen innerhalb eines gemeinsamen Haushalts.

Symptome

Die Masern beginnen mit grippeartigen Symptomen, Fieberschüben und Lichtempfindlichkeit von zwei bis vier Tagen Dauer. Danach tritt im Kopfbereich rötlich- brauner Ausschlag auf. Eine Ansteckungsfähigkeit kann bereits fünf Tage vor Beginn des Ausschlags bestehen und vier Tage nach Ausbruch des Ausschlags fortbestehen. Die Viruserkrankung ist hochinfektiös. Die Tröpfchen können auch über die Raumluft übertragen werden. Die oft als Kinderkrankheit verharmlosten Masern stellen eine gefährliche Infektionserkrankung dar. Möglich sei neben einer bakteriellen Infektion mit Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und einer bis zu drei Jahren fortdauernden Immunschwäche die seltene aber immer tödlich verlaufende subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Von der erst vier bis zehn Jahre nach der Infektion auftretenden Entzündung des Zentralnervensystems sind besonders Kinder in den ersten fünf Lebensjahren sowie Erwachsene ab dem 20. Lebensjahr betroffen.