Menden. . Gleich mehrere private Investoren planen Kindergärten in Menden. Aber nur einer soll die Landesmittel auch bekommen. 3L wirbt mit neuem Termin.
Mehrere private Betreiber wollen nach WP-Informationen in Menden einen Kindergarten einrichten und die Lücke bei den städtischen Plätzen zu schließen. Das ist das Ergebnis einer Ausschreibung der Stadtverwaltung.
Theoretisch könnten alle Betreiber ihre Projekte verwirklichen. Allerdings konkurrieren die Träger um die Anerkennung als freier Träger. Nur dann fließen auch Mittel aus dem Kinderbildungsgesetz.
Präsentation am 30. Januar
Die Angebote sollen im Kinder- und Jugendhilfe-Ausschuss am 30. Januar nichtöffentlich beraten werden. Darauf habe man sich in der Stadtverwaltung geeinigt, teilt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage mit. Öffentlich bekennen sich Investor Sven Siepmann mit einem viergruppigen Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Thekla-Fabrik (Betreiber: Kita-Hegemann) und Investor 3L mit drei Gruppen in einem Neubau-Komplex an der Gartenstraße (Betreiber: Stepke). Die Betreiber mussten die Bewerbungen abgeben. Es soll eine weitere Bewerbung mit einem Kindergarten auf dem Sparkassen-Grundstück auf der Hönne-Insel geben.
Am weitesten fortgeschritten ist das Projekt „Gartenstraße 26“ auf dem Gelände des leerstehenden Geschäftshauses von Elektro Waschke, Spielcasino und Sportlertreff. Veronika Lenze wirbt damit, dass ihr Kindergarten sogar schon zum 1. August 2019 an den Start gehen könnte. „Das ist machbar. Wir planen für Februar mit dem Abriss. Unsere Unternehmen scharren schon mit den Hufen.“ Ursprünglich war von 18 bis 20 Monaten Bauzeit die Rede. Jetzt will Lenze sogar den August-Termin schaffen. Das heiße aber auch, dass im Februar klar sein müsse, ob es die Kindergarten-Mittel gibt. Andernfalls, so kündigt Lenze an, werde der Kindergarten-Bereich in dem Gebäude mit vier Etagen durch Wohnungen ersetzt.
„Wir sind von unserem Konzept überzeugt“, sagt auch Sven Siepmann. Er habe aktuell für sein Projekt an der Bachstraße die Bauvoranfrage eingereicht. Auch er plant neben dem Kindergarten Wohnraum auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem auch das Mendener Amateur-Theater sein Zuhause hatte. Siepmann und sein Träger wollen im Sommer 2020 starten.
Knapp 100 Plätze fehlen
Laut Prognose fehlen im übernächsten Kindergartenjahr im gesamten Stadtgebiet 65 Plätze für Über-Dreijährige, davon 47 Plätze alleine in der Stadtmitte. Für Unter-Dreijährige fehlen zwölf Plätze, 22 in der Stadtmitte. Im Westen gibt es eine Überkapazität von 20 Plätzen.
Veronika Lenze sieht wegen der großen Nachfrage sogar ausreichend Spielraum für zwei Investoren. „Es würden beide Kindergärten voll.“ Sven Siepmann gibt zu bedenken, dass zunächst erst einmal die Trägerschaft für einen Kindergarten ausgeschrieben sei. Wenn der Bedarf tatsächlich so groß sei, stehe aber auch er der Doppellösung offen gegenüber.
Der Immobilienservice Menden soll unterdessen Übergangslösungen vorbereiten, um vorübergehend Nöte aufzufangen. Dazu gehören eine Containerlösung und der Ausbau des Obergeschosses der ehemaligen Bonifatius-Schule.