Menden. . Der Löschzug Menden-Mitte der Freiwilligen Feuerwehr hat ein neues, 290 PS starkes Löschfahrzeug. Das alte darf nach 27 Jahren in den Ruhestand.
Ein neues Auto muss her. Als Privatmensch blättert man kurz im Prospekt und bestellt dann, je nach Geldbeutel, das eine oder andere Extra dazu. Braucht hingegen die Feuerwehr ein neues Fahrzeug, ist eine solche Bestellung weitaus aufwendiger, wie das jüngste Beispiel des Löschzugs Menden-Mitte zeigt. 18 Monate lang haben die Freiwilligen Feuerwehrleute gemeinsam mit den Kollegen der Hauptamtlichen Wache geplant und getüftelt, um ein für ihre Ansprüche optimales Fahrzeug zu bekommen. Dieses wurde nun am Samstagabend offiziell in den Dienst gestellt.
Neues Löschfahrzeug schon dreimal im Einsatz
Das 290 PS starke Löschfahrzeug (LF 20) mit dem amtlichen Kennzeichen MK-ME 287 war bereits dreimal im Mendener Stadtgebiet im Einsatz, bevor es in einer kleinen Feierstunde im Gerätehaus am Ziegelbrand an die Kameraden des Löschzugs übergeben wurde. Bürgermeister Martin Wächter überreichte dabei den symbolischen Riesenschlüssel an Wehrleiter Christian Bongard und Löschzugführer Lars Sauer. Diakon Manfred Seithe segnete das neue Fahrzeug und wünschte den ehrenamtlichen Kräften, dass sie jederzeit unbeschadet von ihren Einsätzen zurück kommen mögen.
Das neue Löschgruppenfahrzeug mit einem 2000 Liter Wassertank ersetzt den ehemaligen sogenannten „Erstausrücker im Brandfall“, der, wie es die Feuerwehr-Kameraden liebevoll ausdrücken, nach 27 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen darf. „Ein Privatauto würde man wahrscheinlich nicht verkaufen, wenn es erst 23800 KM auf dem Tacho hat. Aber wir fahren damit ja normalerweise nur im Stadtgebiet, wenn es brennt oder sonstige Unglücke passieren,“ erklärt Lars Sauer die für Feuerwehr-Autos trotz alledem hohe Kilometerzahl.
Sicherheit verbessert
„Da ein Feuerwehrfahrzeug wie dieses LF 20 mit Allerlei modernster Technik bestückt ist und seit 1991, seinem Baujahr, sich auf diesem Gebiet extrem viel verbessert hat, wurde eine Neuanschaffung notwendig,“ berichtet der Chef des Löschzugs Menden-Mitte. Und Stefan Deitel, Pressewart der Feuerwehr, ergänzt: „Vor allem, was die Sicherheit der mitfahrenden Mannschaft betrifft, ist sehr viel verbessert worden.“
Außerdem können in dem neuen allradangetriebenem MAN gleich zwei Trupps statt bisher nur einer während der Anfahrt zum Unglücksort mit Atemschutz ausgerüstet werden. Eine weitere erhebliche Verbesserung bei der 360.000 Euro-Neuanschaffung: Es ist mit LED-Licht ausgestattet. Auch muss niemand mehr auf das Dach des LKW klettern, um die mitgeführte Leiter umständlich abzunehmen und herunter zu reichen.
Zudem haben die Fahrzeugplaner die herkömmliche Ausstattung mit einem Sprungpolster, einer Rettungssäge und einem Waldbrandbekämpfungsset erweitert.
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