Das war denkbar knapp: Der CDU-Ratsherr setzt sich mit 7:6 Stimmen im WSG-Führungsgremium gegen Andreas Salmen (Grüne) durch.

Der Unternehmer und CDU-Politiker Peter Maywald ist nach einer Kampfabstimmung am Mittwoch neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft WSG. Maywald ist Nachfolger von Annette Rossin-Kehne, die im Streit um die Nichtverlängerung der Verträge von Noch-Geschäftsführer Stefan Sommer und Prokuristin Bianca Wirths vom Amt zurück- und aus Partei und Fraktion der CDU ausgetreten war.

Mit 7:6 Stimmen setzte sich Maywald nach WP-Informationen gegen Andreas Salmen durch. Der Grünen-Ratsherr, dienstältestes Mitglied im Aufsichtsrat ist, sei von Vertretern der Minderheitsgesellschafter um die Kandidatur gebeten worden, hieß es.

Die meisten Mindergesellschafter, zu denen der Initiativkreis Mendener Wirtschaft, die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen sowie die Sparkassen, die Märkische Bank und die Mendener Bank zählen, hatten die Nichtverlängerung der Geschäftsführer-Verträge scharf kritisiert. Sie waren von CDU, SPD und FDP vor dem Ratsbeschluss nicht informiert worden. Auch Bürgermeister Martin Wächter (CDU), der im Aufsichtsrat ebenfalls Sitz und Stimme hat, hatte im Stadtrat erst dagegen gestimmt. Im Aufsichtsrat hat die CDU vier Sitze, die SPD zwei, FDP, Grüne, IMW, die drei Banken und der Bürgermeister je einen.

Interims-Geschäftsführung „denkbar“

Den knappen Sieg kommentierte Maywald so: „Ich habe mich bei allen bedankt, die mich gewählt haben. Und ich werde alles dafür tun, um die Gegenseite davon zu überzeugen, dass die Wahl der anderen richtig war.“ Gefragt, wie er ab Mai die Nachfolge für Sommer und Wirths vor dem Hintergrund einer möglichen neuen Struktur der WSG organisieren wolle, sagte Maywald: „Wir haben diese Sitzung nicht umsonst so schnell einberufen, weitere werden folgen. Die WSG neu auszurichten, wird etwas Zeit brauchen. In der Frage der Geschäftsführung, in der es auch um Kontinuität im Tagesgeschäft geht, ist meiner Meinung nach auch über Interims-Lösungen nachzudenken. Der Sauerlandpark ist jahrelang mit Erfolg von einem Interims-Geschäftsführer geleitet worden.“

Wirtschaftsservice statt Wirtschaftsförderung

Sein Ziel sei es, „die GmbH in Wirtschaftsservice und Stadtmarketing schlagkräftig neu auszurichten“. Was unter Wirtschaftsservice zu verstehen ist, werde im Verfahren genau zu definieren sein. Die Betreuung von Existenzgründern und die Bestandspflege zählten aus seiner Sicht aber in jedem Fall dazu.

Zur Vermarktung des neuen Gewerbegebiets Hämmer-Süd habe der Stadtrat ein Verfahren angestoßen, das im Frühsommer in einen Ratsbeschluss münden könne. Dann wisse man, ob es ein Zusammenspiel von WSG und Stadtrat oder einen Projekt-Geschäftsführer geben werde.