Menden. . Bereits Anfang Februar sollen acht neue Steine in der Hoch- und Kaiserstraße verlegt werden. Dafür setzen sich Gesamtschüler ein.
Die Hönnestadt soll acht weitere Stolpersteine bekommen. Dafür setzen sich Schüler der Jahrgangsstufe 9 der Gesamtschule ein. In einer Sondersitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 17. Januar, soll der Weg für dieses Vorhaben bereitet werden.
Der Termin
Ein Datum für die Verlegung steht bereits fest. Folgt der Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen der Beschlussempfehlung, werden die Steine durch den Künstler Gunter Demnig am Donnerstag, 7. Februar, ab 16 Uhr verlegt. „Grundsätzlich ist das nicht so kurzfristig, wie es wirkt“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Ein Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2016 mache eine Verlegung in der neugestalteten Innenstadt im Rahmen der Schüleraktionen möglich. Da der Terminkalender des Künstlers eng getaktet sei, müsse schnell gehandelt werden. Aus diesem Termindruck heraus rührt auch die Entscheidung, dass der Kulturausschuss zunächst auf eine Beratung verzichtet und der Bauausschuss direkt entscheidet.
Die Kosten
Noch kein Beschluss für die Kaiserstraße
Die Entscheidung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen betrifft vor allem die Verlegung in der Kaiserstraße.
Bereits im vergangenen Jahr fasste der Ausschuss den Beschluss, nach der Umgestaltung der Hochstraße weitere Stolpersteinverlegungen im Rahmen besonderer Maßnahmen zu genehmigen. Der Kulturausschuss verzichtete auf eine Beratung.
Die Stolpersteine sind Teil eines Schulprojektes unter der Leitung von Lehrerin Katrin Kemper. Sie beantragte, in der Hochstraße zwei, in der Kaiserstraße sechs weitere Stolpersteine zu verlegen. In ihrem Antrag weist die Lehrerin auf den „besonderen pädagogisch-didaktischen Wert“ für ihre Schüler hin. Für die Finanzierung des Vorhabens hat sich die Mendener Werbegemeinschaft bereit erklärt. Die Kosten für die Begleitung durch den Mendener Baubetrieb sollen über das Budget des Kulturbüros finanziert werden.
Die Familie
Die beiden neuen Stolpersteine in der Hochstraße sollen Ella Frankenberg, geb. Goldschmidt, und Louis Frankenberg gedenken.
Die sechs Stolpersteine in der Kaiserstraße sollen weiteren Mitgliedern der Familie Frankenberg gewidmet werden, denen laut Recherchen teilweise die Flucht gelang.
Das Projekt
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Günter Demnig. Er entnimmt an Hausnummern, die nachweislich jüdische Familien während der NS-Zeit beherbergten, Teile des Gehwegs und setzt die Betonsteine ein, die mit einer Messingplatte beschriftet sind. Auf ihnen sind die Namen von jüdischen Mitbürgern, die verfolgt, ermordet oder deportiert wurden. Mittlerweile erinnern 50.000 solcher Stolpersteine in 18 verschiedenen Ländern an die Gräuel des Nationalsozialismus. „Die Stolpersteine sind somit das größte dezentrale Mahnmal der Welt, und für diese Art des individualisierten Gedenkens möchte der Jahrgang 9 der Gesamtschule Menden weitere Stolpersteine setzen“, heißt es in der Vorlage.
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