Menden. . Der Märkische Kreis rechnet mit einer Unterversorgung bis mindestens 2030. Das Problem ist in Menden noch extremer als in anderen Städten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Menden droht dauerhaft eine Unterversorgung bei Pflegeplätzen. Nach den Berechnungen der Statistiker werden selbst im Jahr 2030 immer noch 151 Plätze fehlen. Damit hätte Menden noch die größte Unterdeckung an Pflegeplätzen kreisweit.

Der Pflegebericht des Märkischen Kreises sagt für Menden bis zum Jahr 2020 eine Unterdeckung an 176 Pflegeplätzen voraus – dabei sind die Plätze der neugebauten Seniorenresidenz an der Kolpingstraße schon eingerechnet.

Zu wenig stationäre Pflegeplätze

„Das Problem, dass wir zu wenig stationäre Pflegeplätze haben werden, ist in Menden noch extremer als in anderen Städten“, bestätigt Ralf Kling, Fachdienstleiter der Pflege des Märkischen Kreises.

Nach Investoren suche der Kreis allerdings nicht aktiv, sondern versuche die Nachfrage anders aufzufangen. Wenn sich hingegen doch ein Investor melde, seien sie nicht abgeneigt. „Südwestfalen steht auf der Liste der Investoren auch nicht so weit oben wie das Ruhrgebiet“, sagt Kling.

Auch Fachkräfte fehlen

Der Bau eines neuen Altenheims sei zudem keine Sicherheit dafür, dass sich auch Fachkräfte finden, die darin arbeiten. Es gebe im Kreis Einrichtungen, die nicht voll belegt sind, weil sie einfach nicht genug Pfleger habe. „Unser Ansatz ist, dass Bürger zuerst schauen sollten, ob es notwendig ist, dass Menschen ins Heim gehen“, sagt Bernd Grunwald vom Fachdienst Pflege des Märkischen Kreises.

Die stationäre Pflege sei auch die personell aufwändigste. Somit setze der Kreis gemeinsam mit der Stadt Menden stattdessen darauf, pflegende Angehörige durch Angebote der ambulanten Dienste, Ehrenamtlichen, Mahlzeiten-Dienste oder der Tagespflege stärker zu entlasten.

Doch wenn es keine Angehörigen gibt, die pflegen oder sie weit entfernt wohnen? „Auch wenn es den Angehörigen nicht möglich ist zu pflegen, kann man ein Netz schaffen, das die Familien ergänzt und ersetzt“, sagt Bernd Grunwald.

So lasse sich der stationäre Aufenthalt hinauszögern. Dieses Netz bestehe dann aus vielen Teilangeboten, wie der ambulanten Versorgung. Zudem könne vorbeugend schon viel gegen Pflegebedürftigkeit getan werden. „Man kann beispielsweise gezielt Sturzprophylaxe durchführen“, sagt Grunwald. Auch bei Demenz können Menschen vorbeugen, sagt Grunwald.

Wohngemeinschaft als Alternative

„Eine Alternative zum Heim ist die Wohngemeinschaft“, sagt Kling. In Menden sollen demnächst etwa 30 neue Plätze in Wohngemeinschaften entstehen.

Das Schmallenbach-Haus baut in Bösperde gerade eine solche WG und seniorengerechte Wohnungen. Über eine weitere Wohngemeinschaft wird noch verhandelt. Das Architekturbüro 3L will an der Gartenstraße Plätze für jüngere Pflegebedürftige schaffen.