Menden. . Zum 90. Mal singen die Mendener an Heiligabend vor St. Vincenz: Kaltes, aber trockenes Wetter sorgt für einen voll besetzten Platz

Auch im 90. Jahr bot das Turmblasen am Alten Rathausplatz das gewohnte Bild: Der Platz übersät von Menschen, 3000 an der Zahl, der Chor auf der Vincenztreppe, der Bürgermeister und der Pfarrer am Mikrofon. Über allen ertönen die Klänge der fünf Bläser vom Balkon des Vincenzturms, und die Menschen, viele Familien mit Kindern dabei, singen andächtig die oben angestimmten Weihnachts-Klassiker: „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“.

Bis in den letzten Winkel, von dem aus der Turmbalkon und die Treppen-Bühne noch zu sehen sind, stehen die Mendener. Ob Alte Apotheke, „Wo anders“ oder weit hinten auf der Bahnhofstraße: Die Klänge der Bühne erreichen wundersamerweise alle.

Wächter: Weihnacht nicht für alle schön

Seit 1928 wird auf dieser Traditionsveranstaltung auch gebeiert. Das Team um Christoph Ellert und Martin Swora sorgt auch in diesem Jahr für eine quicklebendige Glockenschlag-Tradition. Pfarrer Jürgen Senkbeil verkündet das Weihnachts-Evangelium, und Bürgermeister Martin Wächter wünscht allen eine besinnliche, friedliche Weihnachtszeit. Er erinnert indes an diejenigen, die es nicht einfach haben an diesen Tagen: Wer im ablaufenden Jahr einen geliebten Menschen verloren habe, der macht gerade jetzt womöglich eine besonders schwere Zeit durch, sagt Wächter. Er dankt allen, die an der Vorbereitung des Turmblasens mitgewirkt haben, und allen, die nicht dabei sein können, weil sie Dienst haben: „Polizisten, Feuerwehrleute, Krankenschwestern und -pfleger und viele Angehörige von Wohlfahrtsverbänden.“

Chor erhält viel Applaus

Der Mendener Weihnachtschor, der wie in jedem Jahr neu zusammengestellt ist, hat diesmal 46 Mitglieder, die unter der Leitung von Hermann Diebecker „Nun freut euch, ihr Christen“ und den „Kleinen Trommler“ samt Trommelwirbel anstimmen.

Wie alle Akteure erntet auch der Chor großen Applaus. Am Ende gehen alle wieder ihrer Wege, bestens eingestimmt auf die Feiertage und in dem Bewusstsein, wieder etwas erlebt zu haben, das es so nur in Menden gibt.