Menden. . Entwicklerin Simone Dirksmeier: Investoren und Mieter warten auf den Startschuss für Erforschung und Entwicklung von Monorail-Zügen.

Auf dem Evidal-Gelände am Hellweg-Baumarkt soll zur Entwicklung von Monorail-Zügen ein Technologie-Campus entstehen. Dafür steht jetzt die Gründung einer „Evidal GmbH“ an. Ihr soll zunächst ein vierköpfiges Planungsteam angehören, sagt die Mendener Projektentwicklerin Simone Dirksmeier, Chefin der ProReSus GmbH. Nachdem die Gerber Architekten aus Dortmund die Pläne erstellt haben, stehe fest: „Wir bleiben bei den Maßen komplett im Bebauungsplan.“ Zurzeit werde das Bodengutachten vorbereitet, doch was auch immer gefunden wird: „Klar ist, dass ein Betongrund darüber gezogen wird“, sagt Dirksmeier Das sei möglich, weil ein Forschungs- und Entwicklungszentrum keine superschweren Anlagen nötig mache.

130 Arbeitsplätze

Der Campus soll ein Business-Center mit Konferenzzentrum, ein Hotel, ein Technologiezentrum für Mobilität (Forschungs- und Entwicklungszentrum für Ein-Gleis-Zugsysteme, ein „Center of Excellence for Mobility“ und ein Parkhaus umfassen. Hinzukommen könne ein Sportbad. Passiert alles wie vorgesehen, beziffert Simone Dirksmeier das Investitionsvolumen auf 75 Millionen Euro, die Zahl der Arbeitsplätze auf 130. Es gebe eine breite Palette von Interessenten, vom australischen Rentenfonds bis zu Mendener Familien. Auch Mietanfragen lägen vor. Im Jahr 2022 soll alles stehen, der Bauantrag im Sommer ‘19 erfolgen.

Quadrate rund um einen Platz

Der Campus im fast ebenen Gewerbe- und Industriegebiet soll aus fünf bis sechs Einzelgebäuden bestehen und ein Business-Park mit Freizeitmöglichkeiten sein. Der Planer schlägt dafür Quadrate um einen Campusplatz vor.

Größtes Gebäude ist das Business-Center im Kreuzungsbereich von Carl-Benz-Straße und B7. Unweit davon liegt ein Drei-Sterne-Hotel. Zwischen Business-Center und Bahntrasse stünde die Technologiehalle, in der Prototypen der Ein-Gleis-Züge entwickelt und gebaut werden, daneben liegen Sportbad und Parkhaus. Die Halle könnte eine Anbindung an eine Monorail-Teststrecke erhalten.

In der Mitte des Campus’ steht eine „Kreativ-Denkfabrik“ als Aushängeschild. Dieses „Center of Excellence for Mobility“ soll laut Dirksmeier eine Ideenschmiede für kreative Erfinder sein und neue Wege der Mobilität, vor allem im ländlichen Raum, präsentieren.

Das Business-Center

Vier Geschosse, ein Innenhof und ein Foyer mit zwei Eingängen, ergänzt von Ausstellungs- und Verkaufsflächen: Das macht das Business-Center aus. In den Obergeschossen sind Büros für Firmen der ProReSus-Gruppe, eine Konferenzebene, zu mietende Büros sowie Räume der Geschäftsführung und ein separater Veranstaltungsbereich mit 270 Quadratmeter großem Konferenzraum angeordnet. Die nach Süden ausgerichtete Dachterrasse ermöglicht den Blick auf den Kirchturm von St. Vincenz.

Das Hotel

Drei Stockwerke hoch und ebenfalls auf einem Quadrat konzipiert, soll das Business Hotel etwa 80 Zimmer haben. Ein Teil der Zimmer orientiert sich zu einem Innenhof, die übrigen ermöglichen einen Ausblick auf Menden.

Das „Center of Excellence“

Herz des Campus’ ist das „Center of Excellence for Mobility“. Es ist als Denkfabrik für das Voranbringen der Mobilität konzipiert. Schon die Form als Ellipse soll das zweigeschossige, gläserne Gebäude hervorheben, das an die Technologiehalle anschließt.

Die Technologiehalle

„Evi Dahlie“ führt durch die Homepage „evidal.de“

„Am Netz“ ist inzwischen die Homepage „evidal.de“, die das Projekt vorstellt und für Transparenz sorgen soll. Als Maskottchen führt eine stilisierte Topfblume namens „Evi Dahlie“ durch die Seiten.

Der Campus soll noch um ein offenes Parkhaus als Parkpalette mit direkter Zufahrt von der Carl-Benz-Straße aus ergänzt werden. Die Außenbereiche sollen mit Baumgruppen und Sitzmöbeln Aufenthaltsqualität bieten.

In Anlehnung an das Hüllmaterial der Monorail-Züge sieht der Entwurfsverfasser metallische Fassaden für alle Einzelbausteine vor. Sie können in Farbe und Struktur aber variieren.

Den größten Baustein auf dem Campus bildet die Technologiehalle mit Zugang zu einem möglichen Testgleis. Ein Monorail-Zug könnte so direkt in die Halle einfahren. Ihr Grundriss (34 mal 84 Meter) ist gedrittelt, so dass zwei Monorail- Züge parallel montiert und getestet werden können. Umgeben wird die Halle an einer Längs- und Kopfseite von einem zweigeschossigen Büro- und Lagerriegel.

Das Sportschwimmbad

Zu den Bahngleisen hin schlägt der Betreiber „2521 Deutschland GmbH“ ein Sportschwimmbad in Modulbauweise vor. Je nach Anforderungen, die noch mit der Stadt zu erörtern seien, könne hier ein Schwimmbad für den öffentlichen, schulischen und vereinsinternen Bedarf entstehen, das um eine Sprungturmanlage erweiterbar ist. Ein temperiertes Lehrschwimmbecken ist laut Dirksmeier durch das Anheben und Beheizen von dreien der acht Bahnen möglich.