Menden. . KFD protestiert gegen sexuelle Übergriffe und verkrustete Strukturen in der katholischen Kirche. Die Aktion läuft unter dem Motto #MachtLichtAn.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands ruft ihre 450.000 Mitglieder zur bundesweit wohl größten Protestaktion auf. Mit Nachdruck wollen sich die Frauen gegen sexuellen Missbrauch, Machtmissbrauch und verkrustete Strukturen in der katholischen Kirche stemmen.

In Menden wird am Mittwoch, 12. Dezember, ab 18 Uhr die St.-Vincenz-Kirche Ziel sein. Dann heißt es: „#MachtLichtAn“.

Bischöfe sollen zu Reaktionen aufgefordert werden

Marianne Völlmecke
Marianne Völlmecke © WP

Das erläuterte die Mendenerin Marianne Völlmecke, die dem KFD-Diözesanvorstand im Erzbistum angehört, im Gespräch mit der WP.

Mit der Gesamtaktion sollen die deutschen Bischöfe zu nachhaltigen Reaktionen aufgefordert werden. Denn über das Anzünden von Lichtern hinaus werden Postkarten verteilt.

Marianne Völlmecke hat der WP auch die zentralen Forderungen des Frauenverbandes übermittelt. So heißt es: „Die KFD fordert die deutschen Bischöfe auf, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen, verkrustete Machtstrukturen abzuschaffen, unabhängige Missbrauchsbeauftragte einzusetzen und die kirchliche Sexualmoral zu verändern.“

Kirche soll Missbrauchsskandal aufklären

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Einzelne Punkte der Forderungen im Wortlaut:
„den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche glaubwürdig und umfassend aufzuklären;
von der Kirche unabhängige Missbrauchsbeauftragte als Anlaufstelle für Betroffene einzurichten;
den verantwortungsbewussten und befreienden Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität in Ausbildung, Lehre und Katechese zu stärken;
sich für eine strukturelle Erneuerung der Kirche einzusetzen: Priester sind Diener Gottes und der Menschen und nicht durch ihre Weihe überlegen oder mächtiger;
klerikal-autoritäre Machtstrukturen haben in unserer Kirche keinen Platz.“

Frauen zünden vor St.-Vincenz-Kirche Lichter an

In Menden, so Marianne Völlmecke, habe es im Vorfeld der Aktion ein Gespräch mit Jürgen Senkbeil, Leitender Pfarrer des Pastoralverbundes Menden, gegeben.

Demnach sei gewährleistet, dass tatsächlich vor der Kirche Lichter angezündet werden dürften. Von sogenannten Klage-Andachten, die am Mittwoch parallel in vielen deutschen Städten stattfinden, werde für Menden abgesehen.

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