Menden. . Das Lager von Thorsten Kannengießer bietet jetzt mehr Platz für günstige Möbel. Auf 650 Quadratmetern können sich Schnäppchenjäger austoben.
Der Mann trägt den klangvollen Namen Thorsten Kannengießer, doch in Menden nennen ihn alle nur Toto. Und weil „Möbel-Outlet Menden“ auch ein langes Wort ist, steht draußen MOM dran. Die Adresse kann man ebenfalls kürzer halten: Fürs Navi heißt sie Franz-Kissing-Straße 2k, für Ortskundige einfach „Hinter Jet“, sprich hinter der gelben Tankstelle an der Fröndenberger Straße. Dort steht jetzt in schickem Bordeauxrot eine Ausstellungshalle, wo vorher ein offener Hof war. Und Toto Kannengießer ist sichtlich stolz.
Paradies für Schnäppchenjäger
„Wir haben erst im letzten Jahr mit den Möbeln angefangen, auf 250 Quadratmetern. Jetzt sind es 650“, berichtet er im kleinen Büro, das er sich üblicherweise mit seinem Geschäftspartner Peter Nagelschmidt teilt. Das Büro verlängert die Geschäftsräume von „Linus-Leuchten“, mit denen Kannengießer und Nagelschmidt schon 2011 hier anfingen. „Damals“, berichtet der Familienvater, „hatten wir ein Portfolio von 700 Leuchten. Heute sind wir verbandsangehörige Fachhändler, beraten bei Lichtkonzepten und bieten 18 000 Modelle von 160 Markenherstellern an.“
Als „Lampenheinis“ firmieren die beiden auch erfolgreich im Netz. Doch inzwischen, sagt Kannengießer, hätten Sofas & Co. den fantasievoll gestalteten Leuchten bereits den Rang abgelaufen. Jedenfalls beim Umsatz.
Erfolgsmeldung an die Kunden: „Dach fertig“
Über den Ausbau hielt Kannengießer die Kunden auf Facebook auf dem Laufenden: „Dach ist fertig. Jetzt kommt noch die Elektrik und Licht, und in der nächsten Woche kommt dann der neue Boden rein. Sonderabverkauf läuft weiter“, lautete der Eintrag am 30. Oktober.
Sofas laufen also prima, aber nicht von allein: Für die Abholung muss der Kunde selber sorgen. Das scheint dem Geschäft jedoch keinen Abbruch zu tun. Im MOM können Schnäppchenjäger auch dank Retouren, Rest- und Sonderposten immer mal wieder außergewöhnliche Möbel zu ungewöhnlichen Preisen ergattern. Dabei legt Toto Kannengießer Wert auf die Feststellung, dass hier kein Trödelmarkt betrieben wird: B-Ware, und sei es mit noch so kleinen Macken, kommt ihm nicht in die Halle.
Und so ähnlich, wie es damals bei den Leuchten angefangen hat, haben Kannengießer und Nagelschmidt jetzt auch für die Möbel die ersten Hersteller im Boot, berichtet der Chef. Man ahnt, das sie bald noch mehr Platz brauchen werden. „Ein Außenlager haben wir schon zusätzlich angemietet.“
Currywurst und Konzertvermittlung
Wer jetzt meint, dass Leuchten und Möbel ausreichend Standbeine seien, der kennt Kannengießer und Nagelschmidt nicht. „Die Currywürste laufen auch super“, schmunzelt der Mendener, der mit Nagelschmidt auch Franchisenehmer diverser „Grillbar“-Imbisse ist.
Und dann, das ist allerdings Peter Nagelschmidts Spezialität, ist man auch noch in Sachen Live-Konzerte unterwegs. Superstars wie Albert Hammond, John Watts von Fisher-Z oder Dire-Straits-Bassist John Illsley rufen Nagelschmidt schon mal an, um zu fragen, ob er ihnen ein paar Säle in bestimmter Größe besorgen kann.
Peter Nagelschmidt, der über fulminante Kontakte in der ganzen Republik verfügt, greift dann zum Hörer – und ruckzuck steht eine ganze Deutschlandtour. Da kann selbst Kannengießer trotz jahrelanger Zusammenarbeit „immer wieder nur staunen“, wie er sagt.
Das ungewöhnliche Unternehmer-Duo möchte gerne noch lange an ihrem ausgebauten Standort bleiben. „Wir fühlen uns wirklich wohl hier“, sagt Toto Kannengießer. Hoffentlich bleiben sie wirklich noch lange da. Denn für die Überraschungen sind die beiden „hinter Jet“ immer gut.