Menden. . Täglich gibt es neue Fälle von Anrufern, die sich als Polizeibeamte ausgeben. Was man als Opfer tun sollte. Fragen & Antworten:

Täglich gibt es neue Fälle von Betrügern, die sich auch in Menden am Telefon als Polizisten ausgeben. Die Polizei rät zu größter Vorsicht. Wer selbst einen Betrüger am Telefon hat, soll den Fall unbedingt bei der Polizei anzeigen, selbst wenn die Chancen eher gering sind, einen Täter wirklich zu erwischen.

Was wollen die Täter mit den Anrufen erreichen?

Die Anrufer geben sich meist als Polizisten, Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes oder Ordnungsamtes aus. Sie gaukeln vor, dass der Angerufene einbruchsgefährdet sei. Deshalb müsse man die Vermögensverhältnisse oder spezielle Sicherungsmaßnahmen am Haus ermitteln. Oft bleibt es bei diesen Fragen. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Täter spionieren wollen, um Einbrüche vorzubereiten. In anderen Fällen bieten die Täter an, vorbeizukommen, um Schmuck und andere Wertgegenstände vermeintlich sicher in Verwahrung zu nehmen. Die Opfer sehen ihre Wertsachen dann nicht mehr wieder. Opfer sind meist Menschen mit einem Vornamen, der auf ein höheres Alter hindeuten lässt.

Was soll man als Betroffener tun?

Die Polizei rät dazu, nicht auf das Gespräch einzugehen. Die Beamten empfehlen, möglicherweise übermittelte Rufnummern zu notieren. „Man sollte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten“, sagt Polizeisprecher Jürgen Pretzlaff.

Begehen die Anrufer eine Straftat?

Polizeihauptkommissar Jürgen Pretzlaff.
Polizeihauptkommissar Jürgen Pretzlaff. © Ralf Engel

Die Täter machen sich meist gleich mehrfach strafbar. „Wer sich fälschlicherweise als Polizist ausgibt, begeht Amtsanmaßung“, sagt Polizeisprecher Pretzlaff. Wer vor diesem Hintergrund Schmuck oder andere Wertgegenstände erbeutet, begehe Betrug. Je nach Verlauf gehen die Ermittler sogar vom besonders schweren Fall aus. Ein Einbruch ist ohnehin unabhängig von dem Anruf strafbar.

Wie groß ist die Chance, Täter zu erwischen?

Polizeisprecher Jürgen Pretzlaff verweist auf die jüngsten Ermittlungserfolge, unter anderem aus Siegen. Auch wenn die übertragenen Rufnummern oft durch Generatoren gefälscht seien, helfe es, diese Nummern festzuhalten. Wenn einmal ein Täter erwischt werde, könne man diesem Täter über die Rufnummern auch andere Taten zuordnen. „Es macht einen Unterschied, ob wir über einzelne Fälle oder über 5000 Fälle reden.“

Sind die Täter tatsächlich erfolgreich?

Es gibt äußerst selten mal „Erfolge“. Die meisten Angerufenen sind alarmiert und legen auf. Allerdings geht die Polizei davon aus, dass sich das dann für die Täter auch tatsächlich lohnt. „Selbst wenn ich 100 Mal scheitere und dann einmal Erfolg habe, lohnt sich das für mich als Täter“, sagt Pretzlaff. Gerade deshalb werde die Masche so häufig genutzt. Mitunter sitzen die Strippenzieher im Ausland.

Was heißt es, dass gerade so viele Fälle bekannt werden?

Die hohe Zahl an bekanntgewordenen Fällen deutet einerseits auf eine besonders hohe Zahl von Anrufen hin. Andererseits geht die Polizei aber auch davon aus, dass viele Menschen durch die Berichterstattung besonders sensibilisiert sind. Polizei-Sprecher Pretzlaff: „Wenn es viele Anzeigen gibt und die Menschen nicht darauf reingefallen sind, ist das auch ein Erfolg unserer Öffentlichkeitsarbeit.“