Fröndenberg-Frömern. . Anna-Lena Schultz, Konditor-Meisterin, hat im Frömerner „Alten Bahnhof“ ihre „Törtchenschmiede“ eröffnet.
Eine Erdbeere schmiegt sich eng an Kiwi, Traube und eingelegte Melone – die Früchte liegen zusammen auf einem Tortenboden. Anna-Lena Schultz, Konditor-Meisterin, stupst ihren Plastikpinsel in einem Topf streicht Gelee über das Teilchen. Erst Anfang November hat die 29-Jährige im Frömerner „Alten Bahnhof“ ihre „Törtchenschmiede“ eröffnet. „500 Menschen waren beim Eröffnungstag da und haben alles leergekauft – sie standen bis nach draußen Schlange“, sagt Schultz erfreut. Sie bietet hier Kuchen, Kaffee und kleine Törtchen an.
Der Weg zum eigenen Laden
Die Konditorei ist gleichzeitig ein Café und unter einem Dach mit dem Atelier der Goldschmiedin Katrin Becker. Sie hatte Anna-Lena Schultz bei einem ihrer Goldschmiedekurse kennengelernt. Becker hatte bei der 29-Jährigen danach Kuchen für ihre Angestellten bestellt. Da die Konditorin aber immer viel zu viel zum Schlemmen mitbrachte, bot Becker den Kunden auch davon an. „Die waren alle begeistert“, erinnert sich Becker. Nachdem ein Deko-Laden im „Alten Bahnhof“ schließen musste, kam Katrin Becker auf die 29-Jährige zu. „Sie fragte mich, ob ich nicht eine Konditorei eröffnen möchte“, sagt Schultz.
Doch sie zögerte zunächst, da sie sich damals schon für ihre Meisterprüfung angemeldet hatte. Später kam Becker nochmals auf sie zu und bot ihr an, den Laden selbst einzurichten, Schultz müsse nur die Küche kaufen. „Ich habe gedacht, wenn Katrin das hier so schön dekoriert, muss ich die Chance ergreifen“, sagt Schultz. Bereut hat die Konditor-Meisterin ihren Schritt zur Selbstständigkeit nicht: „Es ist verrückt, aber es fühlt sich gut an“, sagt die 29-Jährige und fügt hinzu, „auf jeden Fall finde ich es schön, mit meiner Schwester zusammenzuarbeiten.“
Erste und einzige Angestellte
Die Angesprochene, Johanna Schultz, schmunzelt im Hintergrund, während sie die Arbeitsfläche freiräumt. Die 24-Jährige ist die erste und einzige Angestellte ihrer Schwester und wird auch von ihr ausgebildet. Wie ist das Arbeiten mit der Schwester als Chef? „Ich hatte zwar vorher Angst, dass wir uns vielleicht nicht verstehen, aber bisher läuft es super“, sagt die 24-Jährige, „sie bemüht sich mir Tricks zu zeigen, die für mich sehr wertvoll sind.“
Vorbereitungszeit
Die Schwestern fangen schon an, Geschirr abzuspülen und Küchengeräte wegzuräumen, denn nach der Vorbereitungszeit morgens kommen mittags die Kunden. Bisher habe ihr der kreative Teil ihrer Arbeit am besten gefallen, sagt die Konditor-Meisterin und fügt hinzu, „ich hatte bisher aber auch noch nie Kundenkontakt und ich merke, dass mir das auch sehr viel Spaß macht!“
Reservierung
Eine Kundin steckt ihren Kopf durch die Tür. Sie möchte einen Tisch reservieren und habe gehört, dass es hier immer voll sein soll. „Es ist einfach schön, wenn sich so kleine feine Lädchen hier ansiedeln, das brauchen wir“, sagt Anett Lorenz und verlässt mit Reservierung in der Tasche den Laden.
>> ÖFFNUNGSZEITEN
Montag ist Ruhetag. Dienstag ist ebenfalls geschlossen, da die Schwestern dann schon anfangen, Süßes für die Woche vorzubereiten.
Sonst ist immer von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Sonntags ist wegen des Büfetts von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.