Menden. . „Was wäre, wenn niemand eingeladen hätte?“, fragte Rudolf Düppe, ehemaliger Bürgermeister und Vorsitzender des Ortsverbandes Menden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, anlässlich der Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntag am Mahnmal an der Iserlohner Landstraße. „Für die meisten wäre es sicher ein ganz normaler Sonntag, denn die Anzahl derer, die authentisch berichten können, wird immer kleiner“, beantwortete er diese Frage.
„Was wäre, wenn niemand eingeladen hätte?“, fragte Rudolf Düppe, ehemaliger Bürgermeister und Vorsitzender des Ortsverbandes Menden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, anlässlich der Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntag am Mahnmal an der Iserlohner Landstraße. „Für die meisten wäre es sicher ein ganz normaler Sonntag, denn die Anzahl derer, die authentisch berichten können, wird immer kleiner“, beantwortete er diese Frage.
Dies war auf dem Platz vor dem Mahnmal deutlich zu erfahren, denn neben den Abordnungen der Schützenvereine, der Feuerwehr, des Spielmannszugs Kolping, des Blasorchesters Menden, des DRK und der Bundeswehrreservisten, hatten kaum 30 Bürger den Weg zum Mahnmal gefunden.
Helge Rose von der Seniorenunion steht sicher für diese. Sie hat noch einen starken Bezug zur Zeit des Schreckens. „Beide Brüder meiner Mutter sind im Krieg geblieben. Deshalb komme ich hierher“, erklärte sie.
Auch der Landrat Thomas Gemke legte in seiner Ansprache die persönliche Betroffenheit seiner Familie dar: „Der Bruder meiner Großmutter fiel im Ersten Weltkrieg. Zwei Brüder meiner Mutter verloren ihr Leben in Stalingrad, und mein Vater war im Zweiten Weltkrieg noch Luftwaffenhelfer“, berichtete er.
Düppe und Gemke als Redner
Sowohl Rudolf Düppe, als auch Thomas Gemke gingen in ihren Ansprachen auf die Gegenwart ein. Bis heute habe es in diesem Jahr mehr als 400 antisemitische Straftaten gegeben, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus nähmen zu. „Der staatliche Egoismus wächst in Europa und in den USA “, warnte Düppe. Gemke erinnerte an die Konflikte in Afrika, in den arabischen Ländern und auch in der Ukraine. „Frieden ist das wichtigste Gut auf der Welt“, erinnerte er.
Beide Redner schauten auch mit etwas Zuversicht in die Zukunft. 1500 junge Menschen hätten am 9. November der Pogromnacht und dem Beginn des Holocausts gedacht. Mehr als 100 000 Menschen nähmen jedes Jahr an den Veranstaltungen zum Volkstrauertag teil.
Das Blasorchester Menden und der Spielmannszug Kolping begleiteten die Gedenkfeier musikalisch. Pfarrerin Kerstin Scheppmann sprach mit den Besuchern ein gemeinsames Gebet. Die beiden Schüler des Walburgisgymnasiums, Simon Block und Johannes Stock, trugen ein Gedicht vor. Als sichtbares Zeichen der Erinnerung wurden Kränze niedergelegt.
Das Mahnmal wurde 1935 errichtet und diente damals zur Kriegsverherrlichung. 1956 wurde es umgestaltet.