Menden. . „Urplötzlich“, so die Sozialdemokraten, hätten sich noch andere Unwägbarkeiten aufgetan. Die Vorbehalte wachsen.

Die Kritik vieler Politiker an den geschätzt 700.000 Euro Mehrkosten für die Sanierung des Gutshauses in Rödinghausen ist gerade erst verhallt, da gesellen sich auch noch teure Einrichtungs-Elemente hinzu. Die SPD-Ratsfraktion, die erst vor gut einem Jahr überhaupt ihren Frieden mit dem geplanten Industriemuseum gemacht hatte, wird wieder zunehmend skeptisch: „Unsere Unterstützung ist zugesagt, aber nicht vorbehaltlos“, heißt es jetzt in einer Stellungnahme.

Denn mittlerweile habe sich herausgestellt, dass auch die Angebote für die Holzböden um 56 Prozent über der Kalkulation liegen, die Vitrinen sollten sechs Mal so viel kosten wie die veranschlagten 220.000 Euro. Hier veranlasste die Politik eine neue Ausschreibung, deren Ergebnisse noch ausstehen. „Urplötzlich“, so die SPD, hätten sich noch andere Unwägbarkeiten aufgetan. Die würden dazu führen, dass auch die laufenden Folgekosten steigen. Weitere Beispiele würden mit den Ausschreibungen noch folgen.

Designervitrinen nicht notwendig

„Vermittelbar ist das schon lange nicht mehr“, stellt die Fraktion dazu fest. „Und natürlich stellen sich viele Bürger die Frage, was wir als Politik da eigentlich machen. Verübeln darf man es ihnen nicht.“

Ob Preissteigerungen dank Hochkonjunktur, unverschämten Anbietern oder Extra- und Sonderwünsche – über die Ursachen könne man nur spekulieren. „Es steht aber fest: Es wird sehr viel teurer als die kalkulierten 3,5 Millionen Euro.“ Und das, obwohl es die Fördergelder des Landes nur für diese Summe gebe, jeden zusätzlichen Euro zahle die Stadt.

Für die SPD ist daher klar: „Ein Industriemuseum im Gut Rödinghausen wird kommen, mit uns aber eben nicht mit Persilschein, sondern mit einem besonderen Blick auf die Kosten.“ Es sei Zeit, auf die Bremse zu treten. Weitere Preissteigerungen werde man nicht mittragen: „Es müssen keine freischwebenden Designervitrinen sein. Es geht um Menden und es geht um Industrie, da wäre an einigen Stellen ein wenig Understatement angebracht.“