Menden. . Die Mendenerin Birgit Blumenstein hat sich zur Hundefriseurin ausbilden lassen und sich jetzt an der Fröndenberger Straße selbstständig gemacht.

Vom verfilzten Wollknäuel zum gepflegten Hund: Birgit Blumenstein hat sich mit Herz und Seele der Verschönerung von Vierbeinern verschrieben. Vor kurzem hat sich die 47-Jährige an der Fröndenberger Straße in Menden als Hundefriseurin mit der „Schnippelkiste“ selbstständig gemacht.

Bearded Collie

Hauptberuflich ist Birgit Blumenstein als Versicherungskauffrau (in Teilzeit) tätig. Und wieso arbeitet eine Versicherungskauffrau als Hundefriseurin? „Schuld ist Emma“, sagt Birgit Blumenstein und zeigt lachend auf den langmähnigen Hund, der die Besucherin wedelnd begrüßt und nach Leckerchen abschnuppert. Denn Emma ist ein Bearded Collie und braucht als Langhaarhund eine gute Fellpflege. „Ich hatte zwar schon vorher zwei Hunde, aber bei denen war die Pflege einfacher.“

Von verfilztem Fell befreien

Birgit Blumenstein besuchte gemeinsam mit Hündin Emma eine Art Bürsten-Seminar, bei dem Hundebesitzer lernten, wie sie ihre Vierbeiner von verfilzten Fellstellen befreien können. „Da habe ich Lunte gerochen“, erinnert sich die Mutter zweier Töchter. „Das war so toll, dass ich darüber mehr lernen wollte.“

Berufsbegleitend besuchte sie ein halbes Jahr lang eine entsprechende Ausbildung, lernte viel über Fellpflege, Ernährungsberatung, die Reinigung von Ohren und Augen bei Hunden. Etliche tausend Euro steckte Birgit Blumenstein in ihre Ausbildung, den anschließenden Umbau ihres Waschkellers zum Hundesalon und die entsprechende Ausstattung.

Keine Wellness-Behandlung

Als Wellness-Behandlung, da ist sich Birgit Blumenstein sicher, würden die meisten Hunde den Besuch in der „Schnippelkiste“ eher nicht empfinden. Es gibt zwar auch Ausnahmen, die die Fellpflege wie eine Massage genießen, aber die meisten lassen die Prozedur eher über sich ergehen. Und das ist mehr, als bei vielen zu Hause geht. Denn, so weiß Birgit Blumenstein, es gibt viele Hunde, die sich von Frauchen oder Herrchen gar nicht bürsten lassen – „oft, weil sie es nicht von Klein auf gewöhnt sind“. Wenn sie als Fremde dann konsequent die Fellpflege übernimmt, halten die meisten brav still. „Ich habe eine Kundin, die ihren Hund alle drei Wochen bringt, weil sie sich den Stress zu Hause nicht antun will.“

Selten mit Maulkorb

Hunde, die zu hibbelig sind, werden zu ihrer eigenen Sicherheit an einem Gestell befestigt, damit sie nicht vom Tisch springen können. „Die kleinen Hunde sind oft Zappeltanten, die Großen sind am einfachsten zu pflegen“, ist Birgit Blumensteins Erfahrung. In ganz seltenen Fällen muss die 47-Jährige den Fellnasen einen Maulkorb anlegen, „das versuche ich zu vermeiden, wenn es irgendwie geht“.

Kosten richten sich nach Aufwand

Frauchen oder Herrchen sind bei der Schönheitsbehandlung ihres Vierbeiners entweder dabei oder holen ihn später wieder ab. Je nach Zustand des Hundes dauert eine Sitzung zwischen knapp einer Stunde und – im Extremfall – mehreren Stunden. „Ich hatte auch mal ein extrem verfilztes und dreckiges Exemplar, da habe ich fünf Stunden gebraucht“, erinnert sich Birgit Blumenstein. Die Kosten richten sich nach Aufwand (ab 35 Euro aufwärts).

Neben der zweijährigen Emma besitzt Birgit Blumenstein einen weiteren Bearded Collie, nämlich die sechs Monate alte Lilly. Das Hunde-Quartett wird komplettiert von Shih-Tzu-Mix Finchen (zehn Jahre) und dem Havaneser Lucy (sechs Jahre). Hat Birgit Blumenstein nach der beruflichen Hundepflege überhaupt noch Lust, ihre eigenen Fellnasen zu pflegen? „Klar, das mache ich natürlich immer noch gerne“, sagt Birgit Blumenstein. „Die Vier sind doch auch mein Aushängeschild.“

>> „SCHNIPPELKISTE“ AN DER FRÖNDENBERGER STRASSE

Birgit Blumenstein betreibt die „Schnippelkiste“ an der Fröndenberger Straße 193. Kontakt und mehr Infos im Internet unter www.schnippelkiste.de, 0151-75 779 779 oder schnippelkiste@gmx.de.