Menden. . Leiter Ralf Goldschmidt nennt Errichtung in acht Monaten „eine gewaltige Leistung“ – und will die neue Schule für den ganzen Stadtteil öffnen.

Die Zahl der Ehrengäste war groß am Freitagmittag, als es galt, das „Haus III“ als Neubau der Gesamtschule Menden einzuweihen. Doch Stars des Tages waren nicht Bürgermeister Martin Wächter, der den Haus als „Zeichen für Aufbruch und Optimismus“ lobte und feststellte: „Die Gesamtschule ist in Menden angekommen!“ Auch nicht Schulleiter Ralf Goldschmidt, der die Errichtung binnen acht Monaten als „gewaltige Leistung“ lobte. Auch nicht Ralph Ishorst als Vertreter der NRW-Bank, die das Projekt mit Millionen aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ unterstützte. Auch nicht die zahlreich anwesenden Kommunalpolitiker, die sich jahrelang die Köpfe heißgeredet hatten. Auch nicht Ulrike Schriever, Chefin des Immobilienservices der Stadt, „die so mutig war, die Idee eines Modulbaus in die Debatte zu bringen“, wie Goldschmidt lobte.

Nein, die Stars dieses Tages waren eindeutig die Schüler.

„Wir fühlen uns hier wohl!“

Das begann mit der Klasse 5.4, die in kürzester Zeit den Anti-Gewalt-Rap „Auch ein gutes Vorbild steckt an“ einstudiert hatte. Sie lebten vor, was Goldschmidt erklärt hatte: „Wir haben hier ein Gebäude, das eine tolle Lernatmosphäre hat und mit ihrem freundlichen Charme dem Anspruch der Gesamtschule gerecht wird: ein Lebensraum zu sein, den man gerne betritt.“ Schülersprecher Paulo Pombolo sagte: „Wir fühlen uns hier wohl!“

Höhere Baukosten

Wegen konjunkturbedingt hoher Baukosten ist das neue Oberstufengebäude deutlich teurer geworden als ursprünglich geplant: Die Kosten stiegen von 3,9 auf 5,3 Millionen Euro.

Und das will Ralf Goldschmidt möglichst nicht auf die Schüler beschränkt sehen, denen hier Studierzimmer, Selbstlernzentrum und Café zur Verfügung stehen: „Ich habe die Vision, das auch über die Schule hinaus auszubauen, es für die Umgebung, für den gesamten Stadtteil zu nutzen.“

Nach seinem „Glückauf!“ ging es im Foyer im Erdgeschoss weiter, wo Mädchen der Klasse 8.3 eine sehenswerte Tanz-Choreografie aufführten. Und als die 6.3 „Ein Hoch auf uns!“ und die „Chöre“ intonierte, summten die Gäste sogar mit. Es war auffallend, dass viele nach dem offiziellen Teil blieben – in einem Modulbau mit Wohlfühl-Atmosphäre.