Menden. . „Digital-Campus“ ist bereits für den Wettbewerb um Fördergelder angemeldet, Telemedizin und Schmelzwerk in Vorbereitung. Kritik an UWG-Vorstoß

„Digital, nachhaltig, authentisch“: So sollen die Projekte für das große Förderprogramm „Regionale 2025 Südwestfalen“ aussehen. War Menden bei der „Regionale 2013“ gar nicht dabei, als sich Altena den Burg-Aufzug und Lüdenscheid den 70 Meter hohen Phänomenta-Turm sicherten, gibt es jetzt schon vier Projekte, die zumindest angekündigt sind. Das berichtete jetzt Thomas Höddinghaus, Regionale-Koordinator für Menden.

Der Digitale Campus

Am weitesten gediehen ist bisher die Idee des „Digitalen Campus’“ am künftigen Gutsmuseum Rödinghausen. Nachdem der Stadtrat beschlossen hatte, es für den Wettbewerb um Fördergelder anzumelden, übergab Höddinghaus jüngst auf dem „Südwestfalen-Forum“ in Hilchenbach die Campus-Broschüre an Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur, die den Wettbewerb ausrichtet. Das sei aber nur eine informelle Anmeldung gewesen, offiziell sei erst die Online-Bewerbung, die in Kürze folgen soll. „Das Projekt ist aber schon auf der Plattform der Agentur bereits vorhanden.“

Telemedizin im Krankenhaus

Unmittelbar bevor Höddinghaus dies am Dienstag vor den Ausschuss für den Immobilienservice Menden (ISM) erklärte, hatte ein Treffen mit Bürgermeister Wächter und den Initiatoren einer zweiten Regionale-Idee stattgefunden: der Telemedizin am St.-Vincenz-Krankenhaus. Dabei geht es, wie berichtet, um die Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung in der Region übers Internet. Bei den Machern gebe es noch Klärungsbedarfe, sagte der Koordinator. Doch dann könne die Telemedizin grundsätzlich denselben Weg durch Arbeitskreis und Ausschüsse nehmen wie der Campus – und am Ende im Rat einen Anmeldebeschluss erhalten.

Das Schmelzwerk

Erst kürzlich öffentlich vorgestellt, will auch das Berufsvorbereitungs-Projekt von Hermann Josef Schulte (HJS) und Altbürgermeister Rudi Düppe an der Regionale teilnehmen. „Es gibt ja das Schreiben der Initiatoren an den Bürgermeister mit der Bitte um Unterstützung“, sagte Höddinghaus. Jedoch wollten diese Initiatoren zweigleisig fahren – vorrangig sei für sie, das Bundesarbeitsministerium oder die Arbeitagentur als Träger zu gewinnen. Die Empfehlung, sich auch für die Regionale anzumelden, habe Regierungspräsident Vogel den Initiatoren gegeben.

Die Jury: Was ist die Südwestfalen-Agentur?

2007 schlossen sich die fünf Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und der Kreis Soest zur Region Südwestfalen zusammen.

Die Kreise sind Gesellschafter der 2008 gegründeten Südwestfalen-Agentur. Sie ist für das SWF-Marketing zuständig und steuert alle Prozesse der Regionale 2025.

Ob dies in einen Antrag mündet, hänge vermutlich vom Erfolg in Berlin ab. Hier erneuerte Sven Langbein (SPD) die Kritik aus der Kommunalpolitik, keine Vorstellung erhalten zu haben. Und zur Präsentation im Schmelzwerk war man als Hausherr nicht eingeladen.

Die unbekannte UWG-Idee

Zum UWG-Vorstoß könne er inhaltlich nichts sagen, betonte Höddinghaus. Aber: „Es geht nicht darum, dass Projekte gegeneinander antreten!“ Bruno Homberg und Detlev Albrecht haben bekanntlich gerade angekündigt, dem „Digitalen Campus“ mit einem preisgünstigeren Projekt den Rang ablaufen zu wollen. Dazu der Koordinator: „Bei der Regionale werden die Ideen mit bis zu drei Sternen bewertet – nicht die Stadt, aus der sie kommen.“

Menden könne also durchaus mit mehreren Projekten Erfolg haben.