Menden. Der Ton wird rau zwischen Stadt und Nordwall-Investor: Die ITG will nicht mehr über ihr Projekt reden, sondern nur noch über ein Angebot.
Der Nordwall-Investor ITG aus Düsseldorf erwartet ein Kaufangebot der Stadt Menden für das Ex-Dieler-Gebäude und die beiden Wohnhäuser an der Gartenstraße. Das teilte ITG-Chef Albert F. W. Roelen in einem harsch formulierten Schreiben an die Verwaltungsspitze mit, dessen Inhalte der WP bekannt sind. Die Verwaltung hatte, einem politischen Beschluss folgend, nach einem möglichen Umsetzungstermin für den kürzlich noch öffentlich angekündigten dritten Anlauf der ITG zur Verwirklichung des Nordwall-Einkaufszentrums gefragt.
„Sachzwänge“ beim Investor
Eine solche Aussage, erklärt Roehlen, sei derzeit nicht möglich, was man im jüngsten Termin im Rathaus schon „in epischer Breite“ erläutert habe. Er stelle sich daher die Frage, was die Verwaltung mit der Wiederholung von nicht beantworteten Fragen bezwecke. Das gelte auch für einen (offenbar angefragten) Teilverkauf, den die ITG bereits strikt abgelehnt habe. Für ihn habe sich der Eindruck manifestiert, dass im Rathaus auch „mehr als hinreichend erläuterte Sachzwänge“ des Investors nicht zur Kenntnis genommen würden. Weitere Gespräche über die Umsetzung des Vorhabens erachte er somit als zwecklos. Falls es noch Interesse von Seiten der Stadt an einem Kauf der Grundstücke gebe, erwarte er „kurzfristig“ ein Angebot.
Arbeitskreis muss reagieren
Mit diesem Sachstand muss sich nun in Kürze ein Arbeitskreis zum Nordwall aus Politik und Verwaltung befassen, der sich laut Ratsbeschluss bilden soll.
Wie der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt am Dienstag auf Anfrage der WP erklärte, stünde die Stadt mit einer Kaufentscheidung vor einem „kompletten Rollenwechsel“, aus dem Eigentümer und der Genehmigungsbehörde Stadt würde faktisch ein kommunaler Projektentwickler. Jetzt hat einmal mehr vor allem die Politik das Wort.