Menden. . Das Auslichten vertrockneter Äste läuft derzeit im üblichen Rahmen. Doch im nächsten Frühjahr kann es böse Überraschungen geben.

Im Moment hört man allerorten im Stadtgebiet wieder die Motorsägen des Mendener Baubetriebs MBB: In luftiger Höhe entfernen Frank Levermann und seine Kollegen trockenes Geäst auch aus den Riesen am Straßenrand, um im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht der Stadt Unfälle durch herabstürzende Hölzer zu vermeiden. „Trotz der vergangenen Dürremonate verlaufen diese Arbeiten bisher im normalen Umfang“, erklärte Stadt-Pressesprecher Johannes Ehrlich. Ob sich aus der Trockenheit noch weiterer Handlungsbedarf für den MBB ergibt, müsse sich erst noch zeigen.

Großer Ast kracht auf Kreuztrachtweg

Stadtförster Dirk Basse sieht das ähnlich: „Im Moment ist nicht so viel zu sehen. Es kann uns aber passieren, dass Laubbäume im Frühjahr nicht mehr grün werden.“ Denn erst dann werde sich zeigen, für wie viele Pflanzen der Trockenstress der letzten Monate zu groß war.

Der Stress hat nicht nur dazu geführt, dass die Blätter früh welk wurden und herabfielen, weil Bäume so ihre Verdunstungsfläche verkleinern, sagt der Förster: „In der Hochphase der Dürre hatten wir im Wald auch zahlreiche Trockenbrüche an Buchen und Eichen. Das bedeutet, dass eigentlich gesunde Äste einfach abbrechen – und das bis zu einem Umfang von 20 Zentimetern.“ So lange das tiefer im Wald passiere, sei es für Menschen ungefährlich; doch im August stürzte ein großer Ast auch auf den Kreuztrachtweg herab.

Försterwunsch: Regen und Schnee

Und auch wenn er sich bei den Bürgern damit nicht beliebt mache: Für die nächsten Wochen wünscht Dirk Basse den Bäumen anhaltenden Regen oder starken Schneefall. Ein nasser, ungemütlicher Winter könne vieles retten, „auch vor dem Borkenkäfer“.