Lendringsen. . Der Verein „Aktiv für Lendringsen“ macht sich nicht nur im Ortskern für Verbesserungen stark.
Wenn man alle Mitglieder zusammenzählen würde, dann wären es wohl gut und gern ein paar Tausend. Da sind sich Kersten Brechmann, Uwe Neuhaus und Petra Homberg relativ sicher. „Aktiv für Lendringsen“ ist ein Zusammenschluss vieler Lendringser Vereine und will demnächst noch viel mehr anstoßen.
Gerade ärgert sich Uwe Neuhaus beispielsweise über die Situation an der Baustelle für den neuen Kreisverkehr. „Im Moment gibt es durch die neue Ampelschaltung keine Möglichkeit mehr für Fußgänger, in diesem Bereich gefahrlos die Hauptstraße zu überqueren“, sagt Uwe Neuhaus, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. „Die alte Ampel ist natürlich abgeschaltet und die neue sieht keinen Fußgängerübergang vor.“ Die Aktiven suchen dringend eine Lösung für das Problem. Das ist eine von vielen Aufgaben des 2015 gegründeten Vereins.
Der Sache Nachdruck verleihen
Gut 50 Mitglieder sind tatsächlich aktiv. Dazu gehören dann aber auch Vereine wie der TuS Lendringsen, der Schützenverein und die Werbegemeinschaft. Auch die Händler beteiligen sich an der Vereinsarbeit, bringen Ideen ein, aber auch Forderungen. „Aktiv für Lendringsen“ trägt es dann gebündelt nach außen, will der Sache Nachdruck verleihen. Manchmal sind es vermeintliche oder echte „Kleinigkeiten“. Neuhaus führt die Treppe neben der Mendener Bank zur Kirche hinauf an. Die müsste neu gemacht werden, vielleicht auch neu gestaltet.
Konzept wird vermisst
Der Vorsitzende Kersten Brechmann vermisst beim Umbau der Lendringser Hauptstraße ein städtebauliches Konzept. „Das ist ein Verkehrskonzept“, sagt Brechmann. Für Lendringsen hätten sie sich aber ein bisschen mehr gewünscht, zum Beispiel Parkplätze, die gepflastert und nicht nur aufgemalt sind. Der Verein will dran bleiben, auf kleine Maßnahmen drängen. Dazu gehören auch der Lendringser Platz und das Einkaufszentrum rund um Aldi, Lidl und Rewe. Mit der Infrastruktur für den Ortsteil sind die aktiven Bürger durchaus zufrieden. Sie wollen am i-Tüpfelchen arbeiten.
In Naturbad-Projekt reingehängt
Richtig reingehängt hat sich „Aktiv für Lendringsen“ beim Projekt für das ehemalige Naturbad. Die Gruppe hat Pläne entwickelt, die Ecke des ehemaligen Kinderbeckens komplett für die Öffentlichkeit zu öffnen. Der hintere Teil des Geländes (neben Haus Lenze) soll zur Freizeitfläche für Jugendliche werden. „Wir wollen das verbinden“, sagt Kersten Brechmann. Petra Homberg schwebt vor, dass sich die vorhandenen drei Gruppen mit der Öffentlichkeit das Gelände teilen. „Wir haben sonst kaum noch Flächen für Jugendliche.“ Selbst im benachbarten Freizeitzentrum werde es schnell zu eng.
Treffpunkt für Jugendliche fehlt
Die Idee kollidiert mit den Plänen der Kleingärtner, die einen Teil des ehemaligen Freibad-Geländes belegen. Die Kleingärtner wollen im Kinderbecken lieber Schildkröten züchten, die Fläche naturnah gestalten. Dazu kommt die Sorge vor Unruhe und Vandalismus, wenn die Fläche geöffnet wird. „Wir müssen ohnehin einen Zaun ziehen“, sagt Brechmann. Sonst sei die Gefahr viel zu groß, dass jemand ins Becken stürzt. Aus Sicht von „Aktiv für Lendringsen“ wäre ein friedliches Zusammenleben möglich, mit einem guten Ergebnis für alle Lendringser.
Finanzierung ungewiss
Offen ist noch, wer das Projekt finanzieren könnte. „Wir müssen gucken, was machbar ist“, sagt Brechmann. Er denkt an Sponsoring, vielleicht Crowdfunding über private „Investoren“. Bis zum Jahresende will „Aktiv für Lendringsen“ erst einmal die Pläne vorlegen. Die Politik soll dann entscheiden.
Zurück zur Ampel: Uwe Neuhaus fürchtet bedenkliche Situationen, gerade für Kinder und ältere Mitbürger, „zumal auch die Baustellenampel am Wochenende zur Zeit komplett aus ist und der Verkehr dauerhaft rollt.“ Inzwischen, versichert Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der WP, sei die Baustellenampel dauerhaft in Betrieb, „um die Sicherheit für die Querung der Fußgänger zu gewährleisten.“ Fußgänger müssten so immer nur eine Fahrtrichtung im Auge behalten.