Lendringsen. Die ehemalige Realschule und Hauptschule in Lendringsen stehen leer. Noch gibt es keinen konkreten Plan. Das Gelände könnte vermarktet werden.
Die leerstehenden Schulen in Lendringsen verfallen nach und nach. Aktuell gibt es noch keinen Plan, wie mit den Gebäuden der ehemaligen Realschule und der Hauptschule am Bieberberg verfahren werden soll. Die städtische Immobilientochter ISM will in den Herbstferien zunächst die Bausubstanz der benachbarten Sporthallen untersuchen lassen. Politik und Interessensvertretungen zögern noch, mit klaren Forderungen an die Öffentlichkeit zu gehen.
„Wir haben eine Projektgruppe, die sich mit dem Thema beschäftigt. Aktuell gibt es noch keine Ergebnisse“, sagt ISM-Leiterin Ulrike Schriever. Es gab bereits Vorschläge, die im Raum standen. Dazu gehörte, dass der komplette Komplex mit Sporthallen und Schulen abgerissen werden soll. Das Grundstück könnte dann für Wohnbebauung vermarktet werden. Aus den Einnahmen ließe sich eine moderne große Sporthalle finanzieren. Auch Zwischennutzungen der Schulen waren bereits im Gespräch. „Dafür haben wir aber keinen politischen Beschluss“, sagt Schriever. Auch die Stadtverwaltung ließ klar durchblicken, dass sie von dem Weg zurück eher wenig hält.
„Wir werden in den Herbstferien eine Bauwerksanalyse der Sporthallen machen“, sagt die ISM-Leiterin. Erst dann werde sich sagen lassen, ob ein Neubau oder eine Sanierung wirtschaftlich Sinn machen. Schriever gibt offen zu, dass in den vergangenen Jahren relativ wenig Geld in die Sporthallen investiert wurde. Es gebe sicher Renovierungsbedarf. Dennoch seien die Hallen aktuell in einem Zustand, dass sie nutzbar sind. Die Hallen waren zuletzt als Unterkunft für die Gäste beim Junior-Sauerland-Cup. Zuvor wurden sie als – letztlich nie genutzte – Notunterkunft für eintreffende Flüchtlinge bereitgehalten. Die Stadtverwaltung ließ dort unter anderem Betten einlagern.
Auszug im Sommer 2017
Letzte Schüler ziehen 2015 und 2017 aus
Die Realschule Lendringsen wurde zum 31. Juli 2017 geschlossen. Die übrigen Schüler zweier Jahrgänge zogen an die Realschule nach Menden um.
Die Hauptschule in Lendringsen ist bereits zwei Jahre länger geschlossen. Die Schule wurde offiziell zum 31. Juli 2015 aufgelöst. Aus einer Nachnutzung, beispielsweise als Standort der Förderschule Brabeckschule wurde nichts.
Die Schulgebäude stehen seit dem Auszug der Realschule im Sommer 2017 komplett leer. Ein Hausmeister sieht nach dem Rechten. Auch ein Teil der Gebäudetechnik sei noch in Betrieb, weil die Sporthallen darüber versorgt werden. Wesentliche Kosten entstünden aber nicht, sagt Schriever.
Sporthallen für „Aktiv“ wichtig
„Wir würden es begrüßen, die Schulgebäude zu reaktivieren“, sagt Kersten Brechmann von „Aktiv für Lendringsen“. Es ist fraglich, ob die Politik der Lendringser Interessensgemeinschaft nach der massiven Umstrukturierung der Schullandschaft in den vergangenen Jahren diesen Wunsch erfüllen ist. Es gibt bislang keinen konkreten Vorschlag, der in diese Richtung geht.
Auch „Aktiv für Lendringsen“ zeigt sich noch offen, was die Überplanung des Geländes angeht. „Es gibt sicherlich Konzepte, über die man nachdenken kann“, sagt Brechmann. Die Gruppe, die gleichzeitig auch Interessensvertretung für die Vereine ist, legt vor allem Wert darauf, dass es weiter eine leistungsfähige Sporthalle gibt, die von den Vereinen genutzt werden kann. Brechmann erinnert daran, dass die Sporthalle als einzige Halle in Menden eine besondere Ausrüstung fürs Turnen bereithält. „Das muss erhalten bleiben.“