Menden. Werden Eltern beim Einkauf von Kinderbekleidung in Menden noch fündig? Die WP hat den Check gemacht.

Winterjacke, Pulli, ein paar neue Hosen für die Schule – Eltern müssen, je nach Alter der Kinder, in mehr oder weniger kurzen Abständen den Kleiderschrank ihrer Kinder aussortieren und neu befüllen. Werden sie beim Einkauf in Menden fündig? Zuletzt wünschten sich bei einer WP-Online-Umfrage im vergangenen Jahr viele mehr Geschäfte für Kinderbekleidung in Menden. „Es gibt keine Kinderkleidung in Menden“, heißt es dazu immer wieder. Aber stimmt das?

Keine Chancen auf gute Umsätze

Als „C&A Kids“ vor drei Jahren seinen Rückzug aus Menden ankündigte, war die Bestürzung groß. Das Unternehmen sehe in Menden keine Chancen mehr auf gute Umsätze, hieß es damals. Auch das Potenzial für einen sogenannten Small-Family-Standort habe Menden nicht. Seitdem auch Sinn in Menden Kinderkleidung aus dem Sortiment genommen hat, ist das Angebot in der Fußgängerzone noch einmal überschaubarer geworden. Geblieben sind Ernsting’s Family mit günstiger Kleidung und das Kindermodegeschäft „Engel & Rabauken“, das hochwertige Textilien anbietet.

Geschäft vor fünf Jahren eröffnet

„Die Vielfalt wird in Menden vermisst“, sagt Evi Kissing, Inhaberin von „Engel & Rabauken“. Das sei für die 52-Jährige vor fünf Jahren auch der Grund gewesen, sich mit hochwertigen Textilien selbstständig zu machen. „Ich versuche, auf kleinstem Raum das bereitzuhalten, was man braucht“, sagt die Geschäftsfrau, die Kleidung ab Größe 50 anbietet, darüber hinaus auch Unterwäsche, Mützen, Schals und weitere Accessoires. Dass sie ausschließlich Hochpreisiges verkaufe, wie sie immer mal wieder höre, stimme jedoch nicht.

Kundschaft nicht allein aus Menden

Ihre Kundschaft kommt längst nicht allein aus Menden. „Nur Menden, das würde nicht funktionieren.“ Ebenso wenig könne sie neben Eltern auf die Großeltern als Kunden verzichten. Sie versuche, in ihrem Geschäft auch das zu bieten, was Käufer am Internet gut finden, und gibt beispielsweise eine Auswahl an Kleidung nach Hause mit. Ohne Zeitaufwand und vor allem Herzblut gehe es aber nicht. Das Argument für die Geschäftsschließung von C&A-Kids, „Kinder lohnen sich nicht“, das habe sie damals „ganz schlimm gefunden“.

Bekenntnis zu Menden

Evi Kissing bekennt sich klar zu Menden. „Man bekommt hier nicht alles, aber vieles“, ist sie überzeugt. Sie kaufe 95 Prozent in Menden. Dennoch wären aus ihrer Sicht ein paar größere Geschäfte „ganz gut für Menden“. Und sie weiß auch, dass Teenies in Menden beim Shoppen kaum noch fündig werden. Das zeigen ihr auch die Erfahrungen in ihrem Geschäft: „Bis zum Alter von 13 oder 14 Jahren kann ich bedienen, danach wird’s schwie­rig.“

Weitere Angebote im Stadtgebiet

Bezogen auf ganz Menden ist das Angebot an Kinderbekleidung umfassender. So hat Kress in Lendringsen eine eigene Kindermode-Abteilung mit Markenware. Darüber hinaus gibt es im Kaufland Bösperde eine weitere Filiale von Ernsting’s Family. (Textil-)Discounter wie Takko, Kik, Aldi und Lidl bieten ebenfalls Kinderbekleidung an. Die Drogeriekette dm hat Kleidung für Babys im Angebot.

>> FAZIT:
■ In der Innenstadt gibt es mit „Engel & Rabauken“ ein Kindermodegeschäft mit Markenware. Ernsting’s Family bietet günstige Kinderkleidung an.

■ Die Vielfalt hat abgenommen: C&A-Kids hat Menden verlassen, Sinn hat keine Kindermode-Abteilung mehr. Zunehmend bieten Discounter Kinderkleidung an.

■ Schwierig wird es für Jugendliche. Ein größeres Modegeschäft wie H&M würden auch Eltern jüngerer Kinder begrüßen.