Platte Heide. . Frischmarkt Hülsmeyer schließt für immer. Der Inhaber zeigt sich gerührt über die Idee einer Spendenaktion, sagt aber: „Das würde nicht reichen.“
Einen Weg zurück gibt es nicht mehr, der Frischemarkt Hülsmeyer auf der Platte Heide wird seine Türen nach dem verheerenden Brand nicht mehr öffnen.
Inhaber Marco Hülsmeyer hat mittlerweile offiziell das Aus für den Markt auf seiner Facebook-Seite verkündet. Hülsmeyer zeigt sich gerührt angesichts der Vorschläge, den Laden mit Spendenaktionen doch noch retten zu können, sagt aber: „Es ist zu viel Geld, das zusammenkommen müsste. Das würde nie reichen.“
Supermarkt macht zu: Finanzielle Ressourcen sind ausgeschöpft
Die Versicherung übernehme zwar die Kosten für die komplette Ware, die nach dem Brand unbrauchbar geworden war. Doch das reiche eben nicht, um neu starten zu können, wie Marco Hülsmeyer an einem einfachen Beispiel erläutert: „Wenn im Geschäft beispielsweise sechs Gläser Nutella stehen, die durch den Brand unbrauchbar geworden sind, dann übernimmt die Versicherung auch die Kosten, damit ich sechs neue Gläser kaufen könnte.“
Der Haken: „Ich bekomme beim Lieferanten keine sechs Gläser, sondern müsste ein Gebinde mit 24 Gläsern kaufen.“ Dies gelte für alle Waren, so dass er zusätzlich zu dem Geld, das die Versicherung erstattet, mehrere zehntausend Euro weitere Kosten hätte. „Und wenn ich die Waren einzeln in einem anderen Geschäft nachkaufen würde, dann stimmt die Gewinnmarge nicht mehr.“
Finanzielle Reserven sind erschöpft
Marco Hülsmeyer hat bei der Erstausstattung des Platte Heider Marktes vor zwei Jahren nach eigener Aussage rund 65 000 Euro für die Lebensmittel aufgewendet, insgesamt habe er mehr als 100 000 Euro investiert. „Das waren unsere finanziellen Reserven. Und die alten Schulden sind noch nicht abbezahlt.“
Seine finanziellen Ressourcen seien ausgeschöpft, so dass er einfach einen Schlussstrich ziehen möchte. Hinzu komme, dass er derzeit – und noch weitere sechs Monate – Miete für das geschlossene Geschäft zahlen müsse.
Mietvertrag gekündigt
Den Mietvertrag habe er gekündigt und hofft auf einen Nachfolger: „Wir würden sogar beim Einräumen helfen.“ Interessenten könnten sich entweder bei ihm oder auch bei der Hausverwaltung „Müller Haus“ melden.
Finanziell lohnend sei der Supermarkt für einen Nachfolger auf alle Fälle, versichert Hülsmeyer: „Manche Kunden sind sogar jeden Tag gekommen und haben eine Kleinigkeit gekauft.“ Im Durchschnitt habe das Geschäft 500 Kunden pro Tag gehabt.
Die Angestellten im Supermarkt haben durch die Schließung des Geschäftes ihre Jobs verloren. Das benachbarte Post-, Lotto- und Schreibwarengeschäft, das Hülsmeyer zum Jahreswechsel übernommen hatte, werde mit den selben Mitarbeiterinnen wie bisher weiter betrieben. Marco Hülsmeyer selbst will sich weiter im Hintergrund halten: Er arbeitet selbstständig im Bereich Photovoltaik-Anlagen.