Menden. . In Menden nehmen die Zwischenfälle mit Radfahrern an der Iserlohner Landstraße nicht ab. Die Unfallkommission weiß von der Gefahr.

Schon wieder hat es an der Iserlohner Landstraße gekracht. An der Ausfahrt des Nettoparkplatzes hat am Sonntag eine 75 Jahre alte Mendenerin einen Radfahrer übersehen und angefahren. Und das erst kurze Zeit nachdem die Unfallkommission des Kreises – bestehend aus Polizei, Ordnungsamt und dem Märkischen Kreis – genau diese Stelle als Unfallschwerpunkt festgelegt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt hat.

Kommission ist informiert

Die Mendenerin war am Sonntagvormittag gegen 10.50 Uhr dabei, auf die Iserlohner Landstraße einzubiegen. Sie übersah den 77-jährigen Fröndenberger auf seinem schwarzen E-Bike und fuhr ihn an. Der Fröndenberger verletzte sich leicht und wollte auf eigenen Wunsch den Weg ins Krankenhaus antreten. Den Sachschaden des Zwischenfalls beziffert die Polizei auf rund 2000 Euro.

Digitale Karte verzeichnet alle Zwischenfälle

Seit Jahresbeginn setzen alle Kreispolizeibehörden auf die sogenannte Elektronische Unfalltypensteckkarte (EUSKa).

Auf der digitalen Karten werden Unfälle ihrer Schwere nach markiert und zur weiteren Beobachtung festgehalten.

Häufen sich die schweren Unfälle mit Personenschaden an einer Stelle, kann sie zum Schwerpunkt erklärt werden.

Dabei hatte die Unfallkommission auf Anraten der Polizei erst vor kurzem einen Verkehrsspiegel an genau dieser Stelle aufgestellt, um die Einsicht in den Kreuzungsbereich zu erleichtern. Doch der natürliche Blick der Autofahrer geht nicht etwa in Richtung Spiegel, sondern nach links uns rechts; Fahrradfahrer können schnell übersehen werden. „Der Unfall ist von der Polizei bereits aufgenommen worden“, sagt Ursula Erkens von der Pressestelle des Märkischen Kreises. Die Unfallkommission ist über den Vorfall informiert. Doch reagieren kann die Kommission nur spärlich. Denn die Mitglieder kommen lediglich zweimal im Jahr zusammen. Ein Termin im Herbst ist geplant.

Schwierige Situation

„Das ist ein Unfallschwerpunkt“, gibt auch Polizeipressesprecher Marcel Dilling zu. Doch mehr als ein Vorfahrt-Gewähren-Schild ist kaum mehr möglich. Die letzte Maßnahme wäre ein Stoppschild. „Man muss dort vorsichtig reinfahren und nicht losbrettern“, sagt Erkens. Allerdings sei es mit Radfahrern von links und rechts kommend auch eine „schwierige Situation“. Welche Maßnahmen die Unfallkommission im Endeffekt ergreifen kann und wird, ist indes unklar.

Erst vor wenigen Tagen war die Unfallkommission in der Hönnestadt unterwegs. Kur vor dem tödlichen Unfall auf der Gruländer Straße legten die Experten von Polizei, Ordnungsamt und Kreis neben der Iserlohner Landstraße auch die Kreuzung Bräukerweg/ Holzener Straße/Hermann-Löns-Straße fest. Die Gruländer Straße soll in der nächsten Sitzung der Kommission ebenfalls Thema sein und könnte als weiterer Schwerpunkt in Menden aufgenommen werden.