Menden. . Seit mehr als 20 Jahren sind Ehrenamtliche hinter dem Steuer des Bürgerbusses unterwegs. Die Fahrgastzahlen sind auf einem konstantem Niveau.
Seit Jahren steigt beim Bürgerbus die Nachfrage für Routen für Schüler und Kindergartenkinder. Daher hat der Verein kontinuierlich die Touren ausgebaut – doch es gibt auch ein Problem: Immer mehr Nutzer des Angebotes, die keinen Führerschein haben, fallen weg.
Von Montag bis Samstag ist der Bürgerbus als Ergänzung zum Angebot der MVG im Stadtgebiet unterwegs. Gerade Randbezirke, die der ÖPNV nicht erreicht, profitieren so seit 20 Jahren vom Angebot der ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer. „Viele wissen nicht, dass jeder mitfahren kann und es nicht nur ein Angebot für alte Leute ist“, sagt Elisabeth Dehen, Geschäftsführerin des Bürgerbusvereins. „Es gibt immer noch Leute, die fragen: ,Dürfen wir mitfahren’“, ergänzt Helmut Brechmann, 1. Vorsitzender des Bürgerbusvereins.
Spontane Zustiege abnehmend
Dabei zählt Nordrhein-Westfalen zu den Bundesländern mit den meisten Bürgerbusvereinen im ganzen Land. In den vergangenen Jahren ist vor allem die Nachfrage nach Routen für Schüler oder Kindergartenkinder
2016 das stärkste Jahr des Bürgerbusses
Mendener, die sich beim Bürgerbus engagieren wollen, können sich bei Helmut Brechmann, 02373/5921, oder Elisabeth Dehen, 02373/66082, melden.
Die Fahrgastzahlen des Bürgerbusses der vergangen fünf Jahre im Überblick: 2013 – 13 000; 2014 – 16 000; 2015 – 16 500; 2016 – 16 600; 2017 – 15 000.
gestiegen. So bringt der Bürgerbus morgens beispielsweise Kinder von der Platte Heide zum Walburgisgymnasium oder zur Josefschule; mittags werden die Kinder dann wieder abgeholt. Das System hat sich bewährt. Eine Warteliste, so Brechmann, gebe es allerdings nicht. Und der Bürgerbus ist bewusst kein regulärer Schulbus. Ein Vertrag mit den Eltern regelt, wo genau die Kinder eingesammelt und wieder abgeliefert werden.
Wie gut diese Routen laufen, zeigt ein Blick auf die Statistik der vergangenen Jahre. 15 000 Fahrgäste zählte die im vergangen Jahr. Allerdings: Die Zahl der spontanen Zustiege nimmt weiter ab. Denn die Zahl der Menschen, die keinen Führerschein haben und auf den Bürgerbus angewiesen sind, werden weniger. Dabei sei es gerade persönlicher Kontakt zu Stammgästen, den die Mitglieder des Vereins und vor allem die Fahrer schätzen. Ein kleines Pläuschchen, ein Gläschen Marmelade als Dank zu Weihnachten. Die Kontakte machen das Engagement aus.
Allerdings bereitet der „Nachwuchs“ dem Vorstand des Vereins derzeit ein wenig Kopfzerbrechen. „Wir suchen wieder dringend neue Fahrer“, wirbt Helmut Brechmann. 24 Ehrenamtler geben sich derzeit das Lenkrad in die Hand. Die ersten Schichten während der Schulzeit starten um 7.05 Uhr auf der Platte Heide; die letzte Tour ist unter der Woche um 18 Uhr beendet. Neue Fahrer, betont Dehen, werden behutsam an die Aufgabe herangeführt. Aber auch passive Mitglieder sind gerne willkommen. Denn außerhalb der Fahrten, so Dehen, biete der Verein viele Möglichkeiten, um ins Gespräch zu kommen.