Menden. . Das Gebäude an der Hauptstraße hat Renovierungsbedarf und Brandschutzmängel. Der Betrieb ist aber vorerst sichergestellt.
Das Modehaus Sinn will trotz einiger Mängel am Gebäude vorerst weiter in dem fast 100 Jahre alten Geschäftshaus an der Hauptstraße bleiben. An den derzeit kursierenden Schließungsgerüchten sei nichts dran. Das Unternehmen bestätigt grundsätzlich leichte Defizite beim Brandschutz und Renovierungsbedarf. Die Brandschutzmängel sollen aber nicht so gravierend sein, dass der Betrieb akut gefährdet ist. Auch die Stadtverwaltung sieht keine Hinweise auf Handlungsbedarf.
„Die Immobilie ist betriebsgenehmigt“, sagt Sinn-Chef Friedrich-Wilhelm Göbel. Er sehe aktuell keine Anzeichen dafür, dass die Betriebsgenehmigung durch die Behörden aufgehoben werde. Der Generalbevollmächtigte der Sinn-Gruppe hatte das Modehaus vor gut einem Jahr erfolgreich durch die Insolvenz geführt. 20 Standorte, darunter der Mendener, blieben erhalten. Aktuell versucht das Unternehmen durch die Umbenennung auf den alten Namen mit neuem Werbe-Slogan („Das
macht Sinn“) frischen Wind in den Markenauftritt zu bringen. Menden ist einer der kleinsten Standorte. Dem Unternehmen wird aber eine starke Bindung zur Stadt nachgesagt.
In dem Gebäude an der Hauptstraße soll unter anderem eine nach heutigem Stand vorgeschriebene zweite Sprinkleranlage in der Zwischendecke fehlen – in der Praxis ein überschaubares Risiko in dem massiven Gebäude. Kleinere Investitionen wie in eine zum Teil defekte Brandschutztür sollen bereits getätigt worden sein. Es gebe bei der städtischen Bauordnung und Feuerwehr, die regelmäßig Begehungen durchführen, aktuell keine Hinweise auf akuten Handlungsbedarf, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich.
Das Gebäude gehört mittlerweile einer Vermögensverwaltung. Bis vor einigen Jahren war es im Eigentum einer Sinn-Leffers-Tochter mit dem Namen SL Menden GmbH mit Sitz in Leipzig. Die GmbH hatte vor einigen Jahren zum kolportierten Kaufpreis von 2,5 Millionen Euro versucht, sich von dem Gebäude zu trennen. Nach WP-Informationen fand sich zunächst kein Käufer für das traditionsbehaftete Haus an der Hauptstraße. Dann wurde das Gebäude in einem Paket an die Vermögensverwaltung verkauft – Kaufpreis unbekannt.
Umbau unwirtschaftlich?
Immobilienexperten halten den Umbau des Gebäudes zu einem modernen Geschäftshaus für unwirtschaftlich. Wie geht es für das Mendener Haus und die sechs Festangestellten weiter, wenn irgendwann einmal eine Sanierung unumgänglich wird? Göbel lässt Raum für Interpretationen: „Wenn in Menden der Einzelhandel für uns schlüssig ist und wir ein Gesamtkonzept erkennen, dann bleiben wir auch.“