Menden. . Das Abbruchunternehmen will in drei Wochen mit Abriss des alten Nordwall-Parkhauses in Menden fertig sein – ein Überraschungspaket für die Stadt.
Der Abriss des Nordwall-Parkhauses geht auf die Zielgeraden. Der Abrissunternehmer geht davon aus, dass der geplante Schotterparkplatz in drei Wochen zur Verfügung steht. Für die Stadtverwaltung ist das Projekt ein kleines Überraschungspaket. Denn der Center-Investor, der den Abriss zahlt, war offensichtlich nur eine sehr schwammig formulierte Verpflichtung eingegangen.
Bis auf die Außenmauer zum Hang ist das komplette Parkhaus mittlerweile dem Erdboden gleichgemacht. Auch die Außenwand werde in den kommenden Tagen noch abgerissen – und bleibe nicht wie vermutet als Stützmauer stehen – erklärt Projektleiter Pedro Cano. „Der Hang ist durch den Schiefer so stabil, dass nichts nachrutscht.“ Niemand müsse befürchten, dass die Wohnhäuser vom Bromberken beim nächsten Starkregen den Hang hinunterrutschen. Lediglich der angeschüttete Boden hinter der Mauer müsse entfernt werden.
Hang wird „abgeböscht“
Projektleiter Cano geht weiter davon aus, dass der Schutt ausreicht, um das Loch im Boden aufzufüllen. allerdings nur auf das Niveau der Gartenstraße. „Der Hang zum Nordwall wird im 45 Grad Winkel abgeböscht“, sagt Cano. Durch die Abschrägung soll verhindert werden, dass ein Teil des Hanges auf den Parkplatz rutscht. Autos sollen dann über die alte Zufahrt von der Gartenstraße auf die Fläche fahren (WP berichtete).
Ebenfalls in den nächsten Tagen sollen die großen Betonbrocken auf handliche Schottergröße zerkleinert werden. Die Bauarbeiter haben Beton und Stahl schon säuberlich sortiert. Der Stahl geht in die Wiederverwertung.
Die Stadtverwaltung sei aktuell bei dem ganzen Geschehen nur Beobachter, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage. „Im Vertrag steht nur, dass der Investor für den Abbruch des Parkhauses sorgen muss“, sagt Ehrlich. Was zu diesem Abbruch gehört, ist für die Stadt nicht ganz klar. Theoretisch wäre sogar möglich, dass der Investor auch einfach den Trümmerhaufen liegenlassen könnte. Das hatte ITG-Geschäftsführer Horst Jütte allerdings verneint. Er kündigte bereits gegenüber der WP an, dass er die Fläche mit Schotter auffüllen lassen will, damit sie als Parkplatz genutzt werden kann. Mit den „technischen Details“ sei er nicht vertraut, sagt Jütte auf erneute Nachfrage.
Aktuell keine Blindgängersuche
Vorerst erledigt hat sich unterdessen die Suche nach Blindgängern im Hang hinter dem abgerissenen Parkhaus. Die Bezirksregierung hatte im vergangenen Jahr den Verdacht geäußert, dass dort Weltkriegsrelikte verborgen sein könnten. Wäre die Gartenstraße wie ursprünglich geplant in den Bereich des Hanges verlegt worden, hätte der Hang Zentimeter für Zentimeter abgetragen werden müssen. Dies sei nun nicht notwendig, erklären Stadtsprecher Ehrlich und Bauleiter Cano übereinstimmend.