Menden. . Die Mitarbeiter des Stadtforstes sind mit der Aufarbeitung des Sturms beschäftigt. Der Holzpreis stagniert weiter auf niedrigem Niveau.
Ein halbes Jahr nachdem Friederike über Menden gezogen ist, sind die Schäden für Stadtförster Dirk Basse endlich absehbar – doch die Lage auf dem Holzmarkt hat sich noch immer nicht normalisiert. 12 000 Festmeter Holz hat der Sturm beschädigt, die Hälfte dessen hat Basse inzwischen auf den Markt gebracht. Doch der Preis für Holz hat sich auch genau sechs Monate nach Friederike nicht auf das alte Niveau stabilisiert.
„Die Maschinen der Sägewerke sind ausgelastet“, erklärt Stadtförster Basse. Vor dem folgenschweren Sturm lag der Preis laut Basse zwischen 90 und 95 Euro. Derzeit könne er für einen Festmeter aus dem Mendener Forst gerade einmal 80 Euro bekommen. „Der Markt ist übersättigt“, sagt Basse. Denn gerade in Niedersachsen, das als „Kerngebiet“ des Sturms getroffen worden ist, warten noch Millionen Festmeter auf die Weiterverarbeitung.
Maschinelle Hilfe
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Da die Aussichten für Holzverkäufer noch immer schlecht seien, strebt Basse eine sogenannte Lebendkonservierung der Bäume an. „Solange das Wurzelwerk weitgehend intakt ist, wird der Baum noch versorgt.“ Doch dies könne nicht auf unbestimmte Zeit so weitergehen. „Noch ein Jahr übersteht das Holz nicht.“ Denn über die Dauer greifen Insekten und Pilze das Wurzelwerk an und schaden so der Qualität des Holzes. Mit weiteren Verkäufen rechnet der Stadtförster allerdings erst nach dem Sommer. Einige Betriebe hätten bereits ihr Interesse am Mendener Holz signalisiert. Die Aufarbeitung werde vermutlich noch bis Ende 2019 dauern, so Basse.
Um die Sicherheit in den Mendener Wäldern ist es inzwischen wieder gut bestellt. Die Wanderwege seien soweit frei, einige Trampelpfade konnten die Mitarbeiter des Stadtforstes jedoch noch nicht aufarbeiten. Doch Basse warnt: „Man muss immer mit waldtypischen Gefahren rechnen.“ Das gelte vor allem abseits der gesicherten Wege.
Eine Hilfe bei der Aufarbeitung ist dem Stadtforst der sogenannte Harvester, der seit gestern wieder im Einsatz ist und extra aus Finnland angefordert wurde. Die Maschine kann bis zu 20 Festmeter Holz pro Stunde bearbeiten. Zum Vergleich: ein Mensch schafft im besten Fall zwei Festmeter pro Stunde.