Menden. . Christian Bongard krönt sich beim Vogelschießen auf der Wilhelmshöhe. Regentschaftsjubiläum in der Verwandtschaft war Anlass.
Die zweifach kurz aufgeheulte Sirene an Mendens Feuerwehrzentrale verhieß gestern Abend um kurz nach 18.30 Uhr keineswegs einen Großeinsatz für die Blauröcke. Vielmehr war das wie ein Ehrensalut gedacht. Denn nur eine gute halbe Stunde zuvor hatte sich Christian Bongard, Leiter der Mendener Feuerwehr, beim Vogelschießen an der Wilhelmshöhe zum König des Mendener Bürger-Schützen-Vereins gekrönt.
Um kurz vor sechs brandete der Jubel auf. Christian Bongard hatte tatsächlich den finalen Treffer gelandet. Keineswegs eine spontane Aktion, wie er im anschließenden WP-Gespräch bestätigte: „Das Ganze war von etwas längerer Hand geplant. Ich hatte auch einen konkreten Anlass, denn vor 60 Jahren war mein Opa Ernst Stenner MBSV-König.“
Gattin Christiana und die Söhne Jakob und Johannes leisteten nun moralische Unterstützung am Rande der Schießstandes, als Bongard am späten Sonntagnachmittag versuchte, in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten. Der Nachwuchs jedenfalls freut sich jetzt schon, im kommenden Jahr beim prächtigen Festzug mit Mama und Papa marschieren zu können.
Zielgenauigkeit liegt in der Familie
Der 13-jährige Johannes hatte sich zuvor schon bei den Vereinsmeisterschaften des MBSV als ziemlich erfolgreicher Sportschütze präsentiert und durfte aus diesem Grund auch schon den samstäglichen Festzug durch die Stadt mitbestreiten. Stellt sich also die Frage, wer in der Familie Bongard wem die Zielgenauigkeit vererbt hat.
Christian Bongard ist in seiner Freizeit beim Bürger-Schützen-Verein als Hauptmann in der dritten Kompanie engagiert. Im „richtigen Leben“ leitet er die Feuerwehr in seiner Heimat, während die Ehefrau in der Kinderfeuerwehr mitwirkt.
Die blauen Uniformen sah man am Sonntag rund um die Wilhelmshöhe zwischen all dem Schützen-Grün entsprechend zahlreich. Schließlich hatte in Feuerwehr-Kreisen noch im Laufe des Wochenendes die Nachricht zirkuliert, man solle doch zahlreich zum MBSV-Vogelschießen kommen. Möglicherweise könne man einem guten Bekannten gratulieren.
Damit endete natürlich auch das Regentschaftsjahr von Karl-Heinz und Anja Fellenberg. Die scheidende Königin blickte am Sonntag zurück: „Es war ganz toll, unser Hofstaat hat uns super unterstützt.“ Mit einem lachenden wie weinenden Auge sehe sie nun dem Ende der Regentschaft entgegen, „aber das lachende ist viel größer, denn die Erinnerungen und neuen Freundschaften werden bleiben.“
Kein Krach nach Königsjahr
Und nach einem intensiven Schützenjahr mit vielen Verpflichtungen und Festen an der Seite ihres Gatten Karl-Heinz, auch er bekanntlich mit Feuerwehr-DNA ausgestattet, kann sie trotzdem mit Augenzwinkern sagen: „Wir haben uns immer noch lieb.“
Auch der Rest der MBSV-Familie zeigte sich sehr zufrieden. Drei Tage wurde rund um die Wilhelmshöhe gefeiert. „Das Wetter hat letzten Endes doch mitgespielt“, resümierte der zweite Vorsitzende Tobias Huckschlag erleichtert. Der Schützenball im Saalbau am Samstagabend war gut besucht. „Und es ist ziemlich spät geworden.“
>>>INFO: Wer holte sich die Insignien?
Bevor die Reste des Holzvogels von der Stange fielen, hatten die MBSV-Schützen auch schon auf die Insignien angelegt.
Apfel: Norbert Ritli, Zepter: Claus Imkamp, Krone (und damit Vizekönig): Thorsten Wiemann, linker Flügel: Herbert Pantel, rechter Flügel: Axel Dünnebacke, Stoß: Dominik Tischer