Menden. . Düsseldorfer Investor ITG verspricht Abriss im Juni. Jetzt sollen Politik und Stadtverwaltung eine „veränderte Planung“ unterstützen.
Das Parkhaus Nordwall soll im Juni und Juli abgerissen werden – „den Auftrag dazu haben wir gerade erteilt“, erklärte Horst Jütte für den Center-Investor, die Düsseldorfer Immobilien-Treuhand-Gesellschaft ITG. Dies, so Jütte, habe er am Montagabend im Rathaus auch den versammelten Vorsitzenden aller Ratsfraktionen und dem Verwaltungsvorstand erklärt. Nach Informationen der WP wurde zudem zugesagt, die Parkhaus-Fläche im Anschluss mit Schotter zu einem großen innenstadtnahen Parkplatz zu machen. Den Abriss des Parkhauses hatte die ITG bereits Anfang Mai angekündigt.
Jütte bekräftigte auch, dass es das große Einkaufscenter am Nordwall mit der Überbauung der Gartenstraße nicht mehr geben werde. „Wir würden es begrüßen, wenn wir für eine veränderte Planung --ohne die Gartenstraße – die Unterstützung von Rat und Verwaltung der Stadt erhielten.“ Bekanntlich gibt es den Gedanken, die Ex-Dieler-Brache und die Parkhausfläche mit zwei Einheiten neu zu bebauen und diese beiden Objekte mit einer Fußgängerbrücke über die Gartenstraße zu verbinden.
Politik: „Sieben Jahre verschenkt“
Das bisherige Vorhaben eines zusammenhängenden Centers von der Unnaer Straße über die Gartenstraße bis zum Bromberken ist laut Jütte an drei Faktoren gescheitert: Der Einspruch der dortigen Nachbarschaft und später die Zweifeln an der baurechtlichen Durchführbarkeit der Einziehung der Gartenstraße hätten für Verzögerungen gesorgt. Hinzugekommen seien veränderte Rahmenbedingungen im Einzelhandel. Letztere hätten zum Beispiel dazu geführt, dass sich wichtige Handelsketten nur noch in Städten mit bestimmten Größenordnungen ansiedeln wollten.
Die Frage lautet jetzt: Lässt sich die Mendener Politik auf einen neuen Anlauf mit einem Investor ein, der zwar einerseits schon Millionen in sein Mendener Projekt gesteckt hat, es aber letztlich nicht zum Erfolg führen konnte?
Noch ist der Eindruck so frisch, dass es keine offiziellen Verlautbarungen dazu gibt. Erste Stimmen sagen aber, dass die Stadt mit dem Center-Projekt jetzt wieder auf dem Stand von 2011 sei; man habe „sieben Jahre verschenkt“.
Und: Der Einzug der Gartenstraße sei Bestandteil eines rechtsgültigen Bebauungsplans. Das wieder zu revidieren, würde bedeuten, das gesamte B-Plan-Verfahren aufs Neue anrollen zu lassen – und das bei wiederum ungewissem Ausgang. Die sauberste Lösung bestehe darin, zunächst einmal alle alten Verträge zwischen Stadt und Investor für null und nichtig zu erklären. „Und dann in Ruhe zu überlegen.“