Menden. . Für große öffentliche Auftraggeber werden Handwerker und Techniker immer teurer.
Die für die Sommerferien vorgesehenen Sanierungs- und Reparaturarbeiten im städtischen Hallenbad werden verschoben. Die Stadt will sich um nicht um jeden Preis abhängig machen von Preisvorstellungen der Handwerker und Techniker.
Der Sommerferientermin würde aktuell den im Haushalt vorgesehenen Ansatz von 100 000 auf 150 000 Euro hoch schnellen lassen. „Das machen wir nicht mit“, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Nunmehr sind die Arbeiten zu den ursprünglichen Preisvorstellungen für den November vorgesehen.
Parallele zum Gut Rödinghausen
Bereits beim Gut Rödinghausen musste die Stadt einen erheblichen Zeitverzug für die Eröffnung des Industriemueums hinnehmen, weil die Fachfirmen völlig überlastet waren oder Aufträge sogleich ablehnten. Gerade macht Achim Richlik vom städtischen Team Schule und Sport ähnliche Erfahrungen: „Im Sommer wären die Arbeiten im Hallenbad kostenmäßig mit Blick auf die Haushaltslage gegenüber dem Bürger absolut nicht mehr vertretbar gewesen. Das können wir nicht verantworten.“ Und ein Einzelfall das keineswegs, denn längst könnten Fachfirmen gleichsam Preise und Termine diktieren.
Der avisierte November-Termin mit einer voraussichtlich vier Wochen währenden Schließung des Hallenbades bringt mit Sicherheit auch lokale Probleme mit sich. Georg Weingarten, seit Jahrzehnten im heimischen Schwimmsportverein Bieber engagiert, hat das die Stadtverwaltung zuletzt auch in der Sportausschuss-Sitzung wissen lassen: „Das ist die Hochphase bei Wettbewerben. Für uns ist das ein höchst problematischer Termin.“
Ähnlich betroffen sein wird Mendener Schwimmverein 1903. Achim Richlik verspricht aber: „Wir haben definitiv das Ziel, Ende des Monats November wieder zu öffnen, damit ein großer Wettkampf durchgeführt kann.“ Auch für den Schulschwimmsport muss die Stadtverwaltung noch Lösungen erarbeiten.
Mit den vorgesehen Arbeiten soll vor allem erreicht werden, dass die Filteranlage für stabile und positive Werte sorgt. Seit Jahren ist es immer mal wieder zu Aussetzern gekommen, was bei dann stark erhöhten Legionellenwerten tageweise Schließungen nach sich zog. Besonders betroffen war in diesem Jahr der Bereich des Lehrschwimmbeckens.
Lob für transparente Darstellung
Politisch ist das Thema Hallenbad längst zum Dauerbrenner geworden. Die Stadtverwaltung hat sich verpflichtet, in jeder (!) Sportausschuss-Sitzung einen Sachstandsbericht samt Hintergründen vorzulegen. Noch im Mai erhielten Achim Richlik und die Stadtverwaltung ausdrücklich Lob, weil eine „große Transparenz“ mit einer offensiven Informationspolitik gegenüber den Bürgern hergestellt worden ist.