Bösperde. . Elisabeth und Stefan Hermle sind Gartenälteste der Kleingarten-Anlage „Kleine Heide“. Seit 30 Jahren bewirtschaften sie gemeinsam ihre Parzelle.

Im Garten lernt man wohl auch Gelassenheit. „Was kommt, das kommt – aber es kommt eben nicht immer alles“, sagt Elisabeth Hermle mit Blick auf ihre Gemüsebeete. Erbsen, Salat, Kohlrabi und Radieschen sind schon in der Erde. Im geschützten Wintergarten warten Hokkaido-Kürbis, Zucchini und Tagetes noch auf die Eisheiligen. „Dann dürfen sie auch raus ins Beet“, sagt die 80-Jährige. Sie und ihr Mann Stefan (89) sind die Gartenältesten in der Kleingartenanlage „Kleine Heide“.

Elisabeth Hermle mit jungen Erdbeerpflanzen, die noch ins Freiland kommen.
Elisabeth Hermle mit jungen Erdbeerpflanzen, die noch ins Freiland kommen. © Martina Dinslage

Knapp 400 Quadratmeter groß ist die Parzelle, die die beiden seit fast 30 Jahren gemeinsam bewirtschaften. Aus Leidenschaft, aber auch, weil es Elisabeth Hermle von klein auf so kennt. „Als ich Kind war, hatten wir einen schönen, großen Garten. Wir haben früher kein Gemüse gekauft, das war selbstverständlich. Und alle haben mitgeholfen“, erinnert sie sich.

Von der Arbeit direkt in den Garten

Als Stefan Hermle kurz vor der Rente stand, entschied sich das Paar, eine Parzelle in der Kleingartenanlage zu kaufen. Da lebten die beiden erst wenige Jahre in Menden. Seitdem verbringen sie einen großen Teil ihrer Zeit zwischen Obstbäumen, Blumen- und Gemüsebeeten. „Früher bin ich von der Arbeit aus nicht nach Hause gefahren, sondern erst einmal für zwei Stunden in den Garten“, erzählt die 80-Jährige. „Man muss es einfach gerne machen wollen“, lautet Elisabeth Hermles Tipp für alle, die sich auf das Abenteuer Garten einlassen wollen.

Mitmachen! So einfach geht’s

Die WESTFALENPOST ruft in diesem Jahr zum Garten-Grand-Prix auf. Mitmachen kann jeder. Gesucht werden die schwerste Tomate, die schwerste Zucchini und die höchste Sonnenblume 2018 aus Mendener Gärten.

Die Gewinner werden im September gekürt – bis dahin kann jeder seine Ernterekorde bei der WP melden und ­natürlich mit Waage und Maßband belegen. Die Sieger werden mit tollen Preisen belohnt.

Leser, die sich am großen Garten-Grand-Prix beteiligen wollen und Herbrügger-Samentüten im WP-Leserladen abholen, hinterlassen ihre Kontaktdaten im Leserladen, Nordwall 2-2.

Aber auch alle anderen, die sich am Wettbewerb beteiligen wollen, können sich in der WP-Redaktion melden: 02373/9280-20, E-Mail:
menden@westfalenpost.de

Bereits Ende Februar beginnt die Aussaat in Blumentöpfen. „Wir ziehen alle unsere Pflanzen selbst“, sagt Elisabeth Hermle. In diesem Jahr hat ihr Mann auch wieder ein paar Maispflanzen gesät. Stolz ist Stefan Hermle auch auf den grünen Spargel im Garten. „Der ist schon eher selten. Aber er kommt jedes Jahr wieder, und das schon seit mehr als zehn Jahren.“ Manches landet nach der Ernte direkt im Kochtopf – die Hermles kochen dann häufig in ihrer Laube. Die Früchte ihrer Arbeit geben sie aber auch gerne weiter, vor allem an ihre Kinder.

Kupferringe sollen Schnecken vom Salat abhalten
Kupferringe sollen Schnecken vom Salat abhalten © Martina Dinslage

Wie lange die beiden Gartenältesten noch zu Gießkanne und Harke greifen wollen? „Nächstes Jahr, wenn ich 90 bin, dann will ich verkaufen“, sagt Stefan Hermle. Aber bis dahin dauert es ja noch ein bisschen. Und im Garten lernt man ja eben auch Gelassenheit.