Oesbern. . Nach dem positiven Verlauf der Maiparty 2018 in Oesbern stellt sich die Frage wie es weitergeht. Viele Jugendliche wollen auf Bolzplatz zurück.
Nach der friedlichen Mai-Party in Oesbern ist offen, ob der alte Sportplatz auch in den kommenden Jahren für die feiernden Jugendlichen gesperrt bleibt. „Den Platz nicht zur Verfügung zu stellen, war die richtige Entscheidung“, sagt der städtische Ordnungsdezernent Sebastian Arlt. Polizei und Stadtverwaltung zeigen sich hochzufrieden, dass es zu keinen Zwischenfällen wie in den vergangenen Jahren kam.
„Ob es Sinn macht, wieder auf den Platz zu gehen, wage ich jetzt nicht zu beurteilen“, sagt Arlt. „Wir müssen aus der Veranstaltung unsere Schlüsse ziehen und schauen, was nächstes Jahr noch besser gemacht werden muss.“ Das unterstreicht auch die Polizei. Einsatzleiter Friedhelm Reinwald, der für 40 eingesetzte Beamte verantwortlich war, zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Verlauf der inoffiziellen Veranstaltung. Es gab deutlich weniger Vandalismus. Der Wald am Bolzplatz blieb weitestgehend von Wildpinklern verschont.
SV Oesbern vermisst Familien
Deutlich weniger Jugendliche als in den Vorjahren waren am Dienstag nach Oesbern gepilgert. Sie sammelten sich auf einer Fläche am Kreisverkehr gegenüber der Kirche. Polizei und Ordnungsamt gehen von einigen hundert Besuchern aus. Ganz sicher aber waren es nicht die bis zu 3000 Feiernden aus dem Vorjahr. Damals war es zu Randale mit vier Festnahmen und 33 Platzverweisen gekommen.
In diesem Jahr gab es nur drei Anzeigen. Ein 18-jähriger Randalierer aus Balve und ein 20-jähriger Mendener erhielten je einen Platzverweis. Beide weigerten sich zu gehen und wurden in Gewahrsam genommen. Beim Mendener fanden die Beamten Cannabis. Ihn erwartet ein Strafverfahren. Einem 20-jährigen Paderborner wurde der Rucksack gestohlen. Eine Gruppe brannte beim Anmarsch deutlich sichtbar illegale Bengalische Feuer ab. Die Einsatzkräfte stoppten die Jugendlichen, durchsuchten Rucksäcke und Bollerwagen.
Die Stimmung unter den Jugendlichen war durchweg gut. Etwa 75 Prozent fordern trotzdem bei einer Abstimmung auf der Facebook-Seite eine Rückkehr auf den Bolzplatz. „Dort war alles auf einem Fleck“, sagt Lisa Hölzel. Die 25-Jährige hatte mit einigen Mitstreitern in den vergangenen Jahren aufgeräumt. Sie fordert einen zentralen Veranstalter. Der hatte sich bislang aber nicht gefunden.
Maiwandern 2018
Wenig euphorisch zeigen sich die Vertreter des SV Oesbern. Der Sportverein veranstaltete sein Familienfest an der Mehrzweckhalle. „Wir haben weniger Gäste als sonst“, sagt Vereinssprecher Dirk Schwanebeck. „Da fehlen uns auch Einnahmen.“ Viele Familien mit Kinderwagen waren beim Anblick der Partymeute einfach weitergezogen. Der Sportverein hatte die Toiletten in der Mehrzweckhalle für alle Maiwanderer geöffnet. „Die Spülsteine und Toiletten waren mehrfach verstopft“, sagt Schwanebeck, der keinen Hehl daraus macht, dass sich der Tag so für den Verein nicht lohnt. Immerhin: Viele Jugendliche wie die 24-jährige Julia Paul nahmen das Engagement der Ehrenamtlichen durchaus wahr: „Großes Lob, dass man hier zur Toilette gehen darf!“