Der Eigentümer versucht die Grundstücke für das Nordwallcenter zu verkaufen. Das wäre ein Glücksfall für die Stadt, findet WP-Redakteur Arne Poll.

Der Verkauf der Abriss-Immobilien an einen anderen Investor könnte sich als Segen für Menden erweisen. Die Stadtverwaltung wäre einen Verhandlungspartner los, der – wenn auch selbst unter Druck – nie mit offenen Karten spielte, mit Finten täuschte und nie wirklich Interesse an der Stadt hatte. Die ITG hat mit der Hängepartie um den bau des Nordwallcenters ein Gutteil zu den Problemen in der Innenstadt beigetragen.

Ein Verkauf böte neue Chancen, das Projekt an das längst veränderte Umfeld anzupassen. Mittlerweile gibt es berechtigte Zweifel daran, ob ein 10 000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum die Einkaufsstadt Menden in die Zukunft führen und langfristig tragen kann. Als das Projekt geplant wurde, waren Smartphones neu. Der Online-Handel setzte noch nicht einmal die Hälfte um. Es könnte nun der bessere (und viel schnellere) Weg sein, die Dieler-Immobilie zu sanieren und ein einzelnes Parkhaus zu bauen. Für die heiß begehrte Wohnbebauung bliebe auch noch Platz. Von diesem Konzept hätte auch die Innenstadt mehr als von einer in sich geschlossenen Center-Welt.

Ein schneller Verkauf könnte gleichzeitig allen Beteiligten eine zähe juristische Auseinandersetzung um die Abwicklung des Projektes ersparen. Alleine dieser Bonus wäre schon viel wert. Denn ein Streit vor Gericht, auf den es wohl hinausliefe, wäre gleichbedeutend mit weiterem Stillstand.