Menden. . Jugendliches Trio aus Menden und Iserlohn will Bonifatiusschule aufbrechen. Schaukästen im Umfeld zerstört. Springmesser sichergestellt.

Versuchter Einbruch, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz: Gerade 14 Jahre jung ist der Iserlohner, den die Polizei mit einem Komplizen am Freitagabend nach einer Vandalismus-Tour aufgriff – und der als gerade Strafmündiger jetzt einiges zu gewärtigen haben dürfte.

Laut dem Iserlohner Polizeisprecher Marcel Dilling hatten drei junge Leute – der 14-Jährige, ein 15-jähriger Kumpel aus Iserlohn sowie ein Mendener (19) – gegen 5.10 Uhr am Freitag versucht, in die Bonifatiusschule Platte Heide einzubrechen. Die frühere Hauptschule beherbergt heute unter anderem den städtischen Vincenz-Kindergarten.

Das Trio wurde beim Einbruch aber von Zeugen gestört, die auch prompt die Polizei riefen. Daraufhin flüchteten die drei, doch konnten die alarmierten Beamten zwei von ihnen kurz darauf im Rahmen der Fahndung aufgreifen. Der dritte Täter blieb zunächst verschwunden. Auch seine Personalien sind inzwischen aber ermittelt.

Elf Zentimeter lange Klinge

Nachdem im Umfeld der Schule zudem mehrere Sachbeschädigungen zu sehen waren – unter anderem wurde der Schaukasten des VfL Platte Heide mutwillig eingeschlagen –, fanden die Polizisten bei dem 14-jährigen Iserlohner dann auch noch ein Springmesser. „Es handelt sich um eine Waffe mit einer elf Zentimeter langen Klinge, die laut Waffengesetz unter die gefährlichen Hieb- und Stoßwaffen fällt“, erklärt Marcel Dilling. Daher fertigten die Beamten eine Extra-Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz vor.

So ein Verstoß gegen das Waffengesetz kann laut Dilling vor Gericht mit Geldstrafen oder mit Haft bis zu drei Jahren geahndet werden.

Der zerstörte VfL-Schaukasten.
Der zerstörte VfL-Schaukasten. © Polizei

Die zerstörten Schaukästen im Umfeld der Schule rechnet die Polizei dem Trio ebenfalls zu. Die drei Jugendlichen erwarten jetzt Strafverfahren wegen versuchten Einbruchs und Sachbeschädigung, den 14-Jährigen obendrein noch die Strafanzeige wegen des Springmessers. Die Jugendlichen wurden nach den Befragungen und der Feststellung der Personalien ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Die Frage, ob nun auch in Menden das Tragen von Messern unter Jugendlichen gang und gäbe, verneinte der Polizeisprecher in Iserlohn allerdings. Solche Sicherstellungen seien hierorts noch immer die Ausnahme, sagte Marcel Dilling. Allerdings gelte auch für die heimische Kreispolizeibehörde: „Ab 2019 müssen wir alle Straftaten, bei denen Messer eine Rolle spielen, für die Kriminalitätsstatistik gesondert aufführen.“

Selbstverständlich gelte auch für Polizeibeamte in Menden, dass ihre schusssicheren Westen einen Stichschutz aufweisen.