Fröndenberg. . Pünktlich zum Osterfest hat die Fröndenberger Konzertorganistin Daria Burlak ihre zweite CD veröffentlicht. Passenderweise dreht sich diese vor allem um das christliche Heilsgeschehen der Auferstehung. „Mit meinen Lieblingskomponisten.“ Außerdem wird die Musikerin demnächst in einem Film, wenn auch nicht ganz direkt zu sehen, aber doch zu hören sein.
Pünktlich zum Osterfest hat die Fröndenberger Konzertorganistin Daria Burlak ihre zweite CD veröffentlicht. Passenderweise dreht sich diese vor allem um das christliche Heilsgeschehen der Auferstehung. „Mit meinen Lieblingskomponisten.“ Außerdem wird die Musikerin demnächst in einem Film, wenn auch nicht ganz direkt zu sehen, aber doch zu hören sein.
Bedeutung des Osterfestes
Weihnachtsbaum, Glühweinstand und Geschenke: In der gesellschaftlichen Bedeutung mag das Weihnachtsfest die Nase vorn haben, im Christentum ist die Auferstehung Jesus Christus, die Ostern gefeiert wird, ein Stück bedeutsamer. „In der orthodoxen Kirche kann man die Bedeutung dieses Festes sehr schön nachempfinden, es wird sehr groß gefeiert“, erzählt Daria Burlak. Hier liegen nämlich die religiösen Wurzeln der jungen Frau, die 1986 im russischen Wladiwostok zur Welt kam.
Mittlerweile ist Fröndenberg ihr Zuhause, nach der Ausbildung unter anderem in Köln und Moskau haben sie Konzertreisen weit über die deutschen Grenzen hinaus bis in die USA geführt, nach Ostern etwa geht es für ein Rundfunkkonzert des ORF nach Wien. Sie gestaltet aber auch immer wieder Gottesdienste in der Langescheder St.-Konrad-Kirche.
Mit ihrer zweiten CD (die erste enthielt barocke Sonaten von Domenico Scarlatti) kehrt sie auch zu ihren Wurzeln zurück. Das Orchesterstück „Russische Ostern“ von Nikolai Rimski-Korsakow hat Daria Burlak über mehrere Monate hinweg so umgeschrieben, dass sie es nun auf der Orgel spielen kann (Transkription, sagt der Fachmann). Ohne weitere Begleitung und ohne, dass von den unglaublich farben- und facettenreichen Klängen des Orchesters von Flöten, Klarinetten, Oboen, Geigen oder Trompeten etwas verloren geht. Dafür brauchte es eine Orgel mit vielen Registern, also großen Klangmöglichkeiten.
In der Abteikirche Marienstatt im Westerwald fand Burlak das perfekte Instrument für ihr Vorhaben. „Kennen gelernt habe ich es durch Konzerte während meines Studiums. Ein Allroundinstrument, das keine Wünsche offen lässt. Mit der Transkription kann ich die fast unerschöpfliche Vielfalt präsentieren.“ Die CD dort aufzunehmen, lag dann auch nahe. Dabei half Reiner Adler aus Unna, der in Fröndenberg, Menden und Umgebung schon viele Orgel-, Chor- oder andere Konzerte mitgeschnitten hat.
Versammelt sind auf der Scheibe, so berichtet die Organistin weiter, einige ihrer Lieblingskomponisten. Charles Tournemire (mit einer Orgelmesse zum Ostersonntag), Maurice Duruflé (ein fröhliches Scherzo zur Auflockerung) und Olivier Messiaen. Zu letzterem: „Wahrscheinlich der größte Komponist von Kirchenmusik im 20. Jahrhundert.“ Es sind moderne Klänge durch von ihm neu entwickelte Tonskalen, dennoch aber immer ergreifend und emotional. Anderes fußt auf alten, gregorianischen Melodien. Die aufblühende, majestätische musikalische Freude der Musik, die zum Osterfest wie Frühlingsbeginn bestens passt, findet in der leuchtend bunten Covergestaltung ihre Entsprechung.
Dass die 31-Jährige ein ehrfürchtig zuhörendes und am Ende frenetisch klatschendes Publikum hat, ist nicht neu. Dass sie beim Musizieren von einer Kamera begleitet wird, das war kürzlich eine Premiere für Burlak.
Premiere auf der Berlinale
Premiere auf der Berlinale (mit Burlak als Gast und Zuschauerin) feierte jetzt auch der Film „Verlorene“. Darin flüchtet die 18-jährige Maria, gespielt von Maria Dragus, vor ihren familiären Schwierigkeiten in die Orgelmusik und bereitet sich auf eine wichtige Aufnahmeprüfung vor. Wenn die Schauspielerin im Film in die Tasten greift, ist in Wirklichkeit Daria Burlak zu hören. Die Werke stammen alle von Johann Sebastian Bach und die Fröndenberger Ausnahmemusikerin half vor dem Dreh bei der Auswahl von atmosphärisch passenden Kompositionen des Meisters. Und spielte dann auch in der jeweiligen Stimmungslage der jungen Protagonistin.
„Neben einer gewissen musikalischen Qualität als Voraussetzung brauchte man auch jemanden, der optisch Maria Dragus ein bisschen ähnlich ist“, lacht Burlak. „Schließlich doubele ich sie in einigen Szenen.“ Eine außergewöhnliche Erfahrung für Burlak, die dann als Endprodukt bald auch im Kino zu sehen sein wird. Ob noch 2018, steht nicht fest.